Ukraine fordert Überdenken der Indisch-Russischen Beziehungen

In einer offenen Diskussion mit der 'Financial Times' brachte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba während seines Besuches in Neu-Delhi einen Appell an Indien hervor: Die langjährig etablierte Verbindung zwischen Indien und Russland sollte einer kritischen Prüfung unterzogen werden. Kuleba bezog sich auf das gemeinsame Erbe mit der Sowjetunion und dessen begrenzte Zukunftsperspektive.

Trotz der westlichen Sankionen gegenüber Moskau wegen der militärischen Auseinandersetzungen in der Ukraine bleibt Indien auf einer neutralen Position und setzt auf Dialog zur Konfliktresolution. Indiens globale Allianzen sind divers; das Land unterhält gute Bindungen sowohl zu westlichen Staaten als auch zu Russland.

Insbesondere seit dem Beginn des Konflikts in der Ukraine ist zu beobachten, dass Indien vermehrt günstiges russisches Öl importiert, was das Land zu einem der Hauptabnehmer macht. Auch im Bereich der Militärausrüstung ist Russland seit langem ein wichtiger Lieferant für Indien. Jedoch strebt Indien an, diese Abhängigkeit zu reduzieren und setzt vermehrt auf Importe aus anderen Ländern sowie auf eigene Produktion.

Die Annäherung zwischen Russland und China, mit dem Indien seit einem militärischen Zwischenfall im Jahr 2020 angespannte Beziehungen pflegt, könnte laut Kuleba Indien ebenfalls zur Überdenkung der strategischen Partnerschaft mit Russland bewegen.

Abschließend bekundete Kuleba das Interesse, den Handelsaustausch zwischen der Ukraine und Indien zu stärken, mit dem Ziel, schwere Maschinen aus Indien zu beziehen. Hierbei zeigt sich ein Ansatz zur diversifizierten und strategischen Erweiterung der wirtschaftlichen Kooperationen für die Ukraine. (eulerpool-AFX)