Trend zur Digitalisierung in der Bankenwelt: KI-Beratung auf dem Vormarsch

Eine neue Studie des Beratungsunternehmens Oliver Wyman zeigt, dass deutsche Bankkunden zunehmend offen für digitale Interaktionen mit ihren Finanzinstituten sind und dabei auch bereitwillig Anwendungen der Künstlichen Intelligenz nutzen. 'Das Vertrauen in KI-gestützte Empfehlungen steigt spürbar', erläutert René Fischer, Partner bei Oliver Wyman und Co-Autor der Studie. Laut der Umfrage zieht bereits jeder dritte Kunde die Nutzung dieser Technologien in Erwägung, um sich bei Finanzentscheidungen unterstützen zu lassen. Die Umfrage, an der 4.816 Verbraucher in neun europäischen Ländern teilgenommen haben, darunter 609 in Deutschland, offenbart jedoch auch eine gewisse Skepsis. Insbesondere bei der Automatisierung von Transaktionen durch KI-Agenten ist Zurückhaltung spürbar. Nur eine kleine Minderheit würde automatisierte Überweisungen zwischen Sparkonto und Girokonto erlauben. Gleichzeitig zeigt sich ein Viertel der Befragten offen für eine solche Entwicklung, während ein signifikanter Anteil sie ablehnt. Interessanterweise führt bereits ein gutes Fünftel der Deutschen ihre Konten nicht mehr bei traditionellen Banken. Zudem können sich 31 Prozent vorstellen, ihr Hauptkonto bei einer rein digitalen Bank zu führen.
Isabel Matheja, Principal bei Oliver Wyman, sieht darin eine wachsende Bedeutung digitaler Banken. Obwohl viele Kunden Filialen meiden, betonen sie deren Wichtigkeit als Symbol ihrer Bank. Bei komplexeren Finanzentscheidungen schätzen jedoch junge Kunden und 49 Prozent der deutschen Verbraucher weiterhin die persönliche Beratung in Filialen. Laut Fischer wird es für Filialbanken entscheidend sein, Beratungsangebote in hochwertiger Umgebung zu etablieren, um der Nachfrage gerecht zu werden.

