Attacke vor Jüdischem Museum

Tödliche Schüsse in Washington: «für Palästina» gehandelt

23. Mai 2025, 03:42 Uhr · Quelle: dpa
Mitarbeiter von Israels Botschaft in Washington getötet
Foto: ---/Embassy of Israel in Washington/dpa
Sie standen kurz vor der Verlobung. Der mutmaßliche Täter, der sie erschossen hat, handelte offenbar aus Solidarität mit dem Schicksal der Palästinenser im Nahen Osten. Ihm könnte die Todesstrafe drohen.
Der Schütze feuerte 21 Mal aus seiner Pistole. Die Tötung der Mitarbeiter der israelischen Botschaft sorgt für Entsetzen. Die Staatsanwaltschaft nennt Anklagepunkte - und eine mögliche Höchststrafe.

Washington (dpa) - Der mutmaßliche Schütze, der zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft erschossen hat, begründet die Tat einem Dokument der Anklage zufolge mit Unterstützung für die Palästinenser im Nahen Osten. Nach den tödlichen Schüssen vor dem Jüdischen Museum in der US-Hauptstadt Washington habe der mutmaßliche Täter Elias R. einem Polizeibeamten gesagt: «Ich habe es für Palästina getan, ich habe es für Gaza getan (...).» Als die Polizei ihn abführte, habe er gerufen: «Free Palestine» (deutsch: «Befreit Palästina»). Das ging aus einer eidesstattlichen Erklärung der ermittelnden FBI-Agentin hervor.

Videoaufnahmen von Überwachungskameras zeigen, wie der mutmaßliche Täter mehrere Schüsse auf die beiden Opfer feuerte, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Nachdem die beiden zu Boden gesackt waren, habe er aus nächste Nähe weiter gefeuert - auch, als eines der Opfer versuchte, sich wegzuschleppen. «Ermittler haben am Tatort eine Pistole vom Kaliber 9 Millimeter und 21 verbrauchte Patronenhülsen sichergestellt.»

Staatsanwaltschaft rechnet mit weiteren Anklagepunkten

Bereits nach seiner Festnahme hieß es, der Verdächtige habe einen propalästinensischen Slogan skandiert. Der mutmaßliche Täter wird nun wegen Mordes angeklagt. Das Verbrechen werde zudem als Hassverbrechen und als möglicher Terrorakt untersucht, weswegen noch weitere Anklagepunkte hinzukommen dürften, sagte die amtierende Staatsanwältin für die US-Hauptstadt, Jeanine Pirro. 

Die Staatsanwaltschaft wirft dem mutmaßlichen Täter Elias R. wegen der Tötung des Deutsch-Israelis Yaron Lischinsky Mord ersten Grades eines ausländischen Repräsentanten vor. Zudem wird ihm wegen der tödlichen Schüsse auf Lischinsky und dessen Partnerin Sarah Milgrim Mord ersten Grades in zwei Fällen vorgeworfen. Er muss sich auch wegen Verstößen gegen Waffengesetze verantworten. 

Todesstrafe könnte die Folge sein

Pirro sagte, die Ermittlungen stünden noch am Anfang, aber es handle sich um Verbrechen, die im Falle einer Verurteilung mit der Todesstrafe geahndet werden könnten. Der Haftrichter habe für den 18. Juni eine Anhörung in dem Fall festgesetzt.

Der mutmaßliche Täter Elias R. stammt den Behörden zufolge aus Chicago und war erst am Tag vor der Tat mit dem Flugzeug nach Washington gekommen. Seine Pistole, die er 2020 in seinem Heimatbundesstaat Illinois gekauft hatte, war demnach für seinen Flug ordnungsgemäß angemeldet und eingecheckt worden. In den ersten Stunden nach der Tat hatten ihn die Behörden als 30-Jährigen bezeichnet, der Anklage zufolge ist er jedoch 31 Jahre alt.

Die tödliche Attacke hat in den USA, in Israel und weltweit großes Entsetzen ausgelöst. Der junge Mann und die junge Frau waren nach Angaben des israelischen Botschafters in Washington ein Paar, das kurz vor der Verlobung stand. 

Bundespolizei FBI spricht von Terrorismus

Der Chef der US-Bundespolizei FBI, Kash Patel, bewertete die tödliche Attacke in einem Post auf der Plattform X als Terrorakt. Er schrieb: «Der Terrorakt von vergangener Nacht hat die volle Aufmerksamkeit des FBI.» Er betonte, «gezielte antisemitische Gewalt» sei ein Angriff auf die Grundwerte des Landes und werde streng geahndet. 

Die Tat von Washington erfolgte vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Dieser hatte im Oktober 2023 mit einem verheerenden Terrorangriff der Hamas auf Israel begonnen. Israel steht inzwischen wegen seines militärischen Vorgehens und der furchtbaren humanitären Lage in dem weitgehend verwüsteten und von der Außenwelt abgeriegelten Küstenstreifen international stark in der Kritik.

Notfall / Kriminalität / Konflikte / USA / Israel
23.05.2025 · 03:42 Uhr
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