Teuerung im Vereinigten Königreich lässt nach - Inflationsrate überrascht Analysten
Im Vereinigten Königreich ist die Inflation auf einen langsameren Kurs eingeschwenkt. Laut Angaben des Statistikamtes ONS verzeichnete das Land eine Jahresteuerung von 3,2 Prozent im März, eine Abschwächung gegenüber den 3,4 Prozent im Februar und weiter entfernt von den 4,0 Prozent zu Jahresbeginn. Die Finanzmarktexperten hatten jedoch mit einem noch geringeren Wert gerechnet, ihre Prognosen lagen im Durchschnitt bei einer Jahresteuerungsrate von 3,1 Prozent.
Der monatliche Vergleich zeigt eine Steigerung der Verbraucherpreise um 0,6 Prozent im März, eine Entwickung, die ebenfalls die Expertenmeinungen übertraf; sie gingen von einer moderateren Zunahme von 0,4 Prozent aus. Ihr Blick richtet sich nun vermehrt auf die Geldpolitik der britischen Zentralbank, die in der Vergangenheit als Reaktion auf hohe Lebenshaltungskosten mit deutlichen Zinsanhebungen entgegengewirkt hatte. Die aktuell rückläufige Teuerungsrate lässt Marktbeobachter nun auf weniger aggressive Zinsschritte im laufenden Jahr hoffen, auch wenn Zeitpunkt und Ausmaß zukünftiger geldpolitischer Lockerungen im Nebel der Zukunft liegen.
Die aktuelle Teuerungsrate im Vereinigten Königreich liegt dennoch über der Inflation in der Eurozone, die für März mit 2,4 Prozent angegeben wurde. Trotz des Rückgangs zeigt sich die Kluft: Noch im Herbst 2022 kletterte die britische Inflation auf ein Hoch von 11,1 Prozent und entfachte heftige Diskussionen um die Wirtschaftspolitik und Einkommenssicherheit.
Adel verpflichtet, so scheint es, auch in der britischen Inflationspolitik. Der Abwärtstrend zeugt von einem gewissen Erfolg der Zentralbankmaßnahmen, doch das Königreich ist noch nicht aus dem dichten Nebel der hohen Inflation herausgetreten. Während die Anleger die nächsten Schritte abwarten, verfolgen die Konsumenten den Kampf gegen die Lebenshaltungskostendrachen auf den Inseln mit angespannter Neugier. (eulerpool-AFX)
