Persistierende Inflationsraten trotzen Zinswende-Erwartungen
Die anhaltend hohe Inflationsrate bleibt ein Dorn im Auge der Volkswirtschaften weltweit. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Frage, ob Zinsanpassungen als Allheilmittel dienen können. Doch es zeigt sich: Die Wirtschaftsexperten müssen sich wohl weiterhin gedulden, denn das Ende des Inflationsdrucks scheint noch nicht in Sicht.
Es stellt sich heraus, dass das sprichwörtliche letzte Stück des Weges, oft als die komplizierteste Etappe zitiert, es auch in Sachen Inflation in sich hat. Die Inflationsproblematik hat sich weder in Deutschland, noch in der gesamten Eurozone oder gar in den Vereinigten Staaten verflüchtigt. Dabei ist zu beachten, dass trotz möglicher Zinswenden - welche von einigen als Katalysator für wirtschaftliche Erholung herbeigesehnt werden - die realen Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum überschätzt sein könnten. Vor allem aus deutscher Sicht sollten die Erwartungen einer raschen Überwindung der konjunkturellen Schwäche, die durch eine Zinserhöhung im Juni angestoßen werden könnte, mit Vorsicht behandelt werden. Ein zu optimistischer Blick könnte sich als trügerisch entpuppen.
Dass sich der Weg zur wirtschaftlichen Normalisierung als länger und steiniger erweist als erhofft, mahnt zur Vorsicht. Strategische Finanzentscheidungen erfordern nun ein besonderes Maß an Weitsicht und sollten weniger auf Hoffnung als vielmehr auf detaillierte Analyse gestützt werden. Im Zuge dessen bleibt abzuwarten, wie sich die Interaktion von Inflation und Zinsentwicklung in den nächsten Quartalen real darstellt. (eulerpool-AFX)