Technologie- und Luxuswerte beflügeln europäische Leitindizes
Die europäischen Standardwerte setzten am Donnerstag ihren Aufwärtstrend fort, wenngleich die Zuwächse moderat ausfielen. Die anhaltend hohen Bewertungen stoßen auf eine Schwemme an Konjunkturdaten, die in den kommenden Tagen erwartet werden, analysierte der Broker Index Radar.
Der EuroStoxx 50 konnte sich zur Mittagszeit um 0,21 Prozent auf 5.798,25 Punkte verbessern. Ähnlich erging es dem Schweizer SMI, der um 0,14 Prozent auf 12.811,68 Punkte zulegte. Hingegen verzeichnete der britische FTSE 100 einen Rückgang um 0,38 Prozent auf 9.873,60 Punkte, was durch schwache Ölwerte beeinflusst wurde.
Nach dem Höhenflug des EuroStoxx 50 zeichneten Experten Warnsignale auf. Thomas Altmann von QC Partners wies darauf hin, dass das Kurs/Buchwert-Verhältnis auf das höchste Niveau seit 23 Jahren gestiegen sei. Ulrich Stephan von der Deutschen Bank lenkte die Aufmerksamkeit auf die geringe Marktbreite der letzten Erholung im Stoxx 600. Obwohl zwei Drittel der im Index gelisteten Unternehmen Kursgewinne erzielten, schnitten nur 46 Prozent der Unternehmen besser ab als der Index selbst.
An der Spitze der Sektoren standen die Technologiewerte. Hervor stachen dabei die Aktien von Prosus, die um 2,9 Prozent kletterten und ein Rekordhoch erreichten. Die positive Entwicklung ist auf die Erholung von Delivery Hero zurückzuführen, an dem Prosus mit 27 Prozent beteiligt ist. Das Unternehmen verstärkt seine Ausrichtung auf den elektronischen Handel mit Beteiligungen wie der chinesischen Tencent.
Luxusgüter standen ebenfalls hoch im Kurs. Die Titel von Burberry sprangen nach starken Halbjahreszahlen um über sieben Prozent an, was von den Analysten der Deutschen Bank als besser als erwartet bewertet wurde. Weniger beeindruckend verlief es für Rolls-Royce, deren solide Quartalszahlen durch das Ausbleiben einer Erweiterung des Aktienrückkaufprogramms geschwächt wurden, wie Experten von Jefferies betonten.
Im Bereich der Baustoffe konnte Wienerberger mit einem Anstieg von 1,8 Prozent nach soliden Unternehmenszahlen aufwarten.

