Tarifgebundenheit zahlt sich aus: Studie zeigt Lohn- und Arbeitszeitvorteile

Arbeitnehmer, die unter dem Schutz eines Tarifvertrages stehen, genießen signifikante Vorteile gegenüber solchen in tariflosen Unternehmen, dies geht aus einer aktuellen Untersuchung der Hans-Böckler-Stiftung hervor. Die Vollzeitbeschäftigten in Firmen ohne Tarifbindung müssen nicht nur durchschnittlich rund eine zusätzliche Arbeitsstunde pro Woche leisten, sondern bekommen auch ein um zehn Prozent geringeres Gehalt im Vergleich zu ihren tariflich vergüteten Kollegen. Hochgerechnet bedeutet das jährlich eine Woche mehr Arbeit bei gleichzeitigem Verlust von mehr als einem Monatsgehalt.

Diese Erkenntnisse wurden vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Stiftung publiziert und zeichnen ein ernüchterndes Bild hinsichtlich der Tarifbindungslandschaft in Deutschland. Aktuelle Zahlen belegen einen kontinuierlichen Rückgang der Tarifbindung: Während im Jahr 2000 noch 68 Prozent der Angestellten in tariflich geregelten Betrieben arbeiteten, so sind es heute nur noch 49 Prozent.

Die Studie, die sich auf Daten des Betriebspanels des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit stützt - 15.000 Betriebe werden hierfür alljährlich befragt - zeigt ferner auf, dass lediglich 24 Prozent der Betriebe an Tarifverträge gebunden sind. Hierbei sind Unternehmen, die sich freiwillig an Branchentarifverträge halten, nicht eingerechnet.

Besonders im Osten Deutschlands klafft die Schere zwischen tariflich und nicht tariflich entlohnten Arbeitnehmern weit auseinander: Brandenburg verzeichnet beispielsweise eine Differenz von 15 Prozent zuungunsten der nicht tarifgebundenen Beschäftigten. Währenddessen zeichnen sich in den alten Bundesländern, insbesondere in Baden-Württemberg, die stärksten Unterschiede in den Arbeitszeiten ab. Hier leisten Angestellte in tariflosen Firmen bis zu 83 Minuten mehr Arbeit pro Woche als ihre tariflich abgesicherten Pendants.

Vor diesem Hintergrund appelliert das WSI an die Bundesregierung, Maßnahmen zu ergreifen, um die von der Europäischen Union vorgegebene Tarifbindungsquote von 80 Prozent zu erreichen. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Economics
[Eulerpool News] · 29.04.2024 · 16:18 Uhr
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