Syriens Präsident droht mit «neuem Afghanistan»

Damaskus/Kairo (dpa) - Das syrische Regime reagiert auf internationalen Druck mit Drohungen und geht weiter brutal gegen die Opposition vor. Trotz EU-Sanktionen und Warnungen der Arabischen Liga wurden am Wochenende in Syrien nach Angaben von Aktivisten mehr als zwei Dutzend Zivilisten getötet.

In der Stadt Homs feuerte die Armee Panzergranaten auf Wohnhäuser ab. Präsident Baschar al-Assad drohte in einem Interview mit dem britischen «Telegraph», eine Intervention in Syrien würde ein «Erdbeben» in der Region verursachen. Er fragte: «Wollt ihr ein neues Afghanistan erleben oder zehn Afghanistans?»

Sein Außenminister, Walid al-Muallim, nahm am Sonntag in der katarischen Hauptstadt Doha an einem zweiten Treffen mit Außenministern der Staaten der Arabischen Liga teil. «Wir sehen nicht, dass die syrische Seite irgendwelche Fortschritte macht; die Arabische Liga hatte ein Ende des Blutvergießens gefordert, die Freilassung der Gefangenen und den Beginn echter Reformen, all dies ist nicht geschehen», sagte Liga-Generalsekretär Nabil al-Arabi vor Beginn des Treffens der ägyptischen Tageszeitung «Al-Shorouq» (Sonntag).

Am Samstag wurden nach Angaben von Aktivisten landesweit 21 Zivilisten getötet. Zwei von ihnen sollen zu Tode gefoltert worden sein. Am Sonntag seien neun Menschen gestorben, unter ihnen eine Frau, die in der Provinz Homs getötet wurde.

Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete unterdessen, an diesem Montag werde ein von Präsident Assad eingesetztes Komitee zur Verfassungsreform zum ersten Mal tagen. Am Samstag und Sonntag seien insgesamt 21 Angehörige der Sicherheitskräfte begraben worden, die als «Märtyrer» gestorben seien. In der Stadt Homs habe es Gefechte zwischen der Armee und «bewaffneten Terrorgruppen» gegeben. Die Soldaten hätten sechs Angehörige dieser Gruppen getötet und 20 festgenommen.

Konflikte / Syrien
30.10.2011 · 21:41 Uhr
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