Stopp der TV-Rechte-Auktion: DFL kontert DAZN-Beschwerde mit Vehemenz
In einer überraschenden Wendung hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Auktion ihrer Medienrechte abgebrochen. Eine offizielle Bestätigung seitens der Liga lässt erkennen, dass dieser Schritt auf eine eingegangene Beanstandung der Streaming-Plattform DAZN zurückzuführen ist. DAZN hatte schwere Anschuldigungen formuliert, die von den DFL-Geschäftsführern Marc Lenz und Steffen Merkel sowie den betroffenen Klubs zur Kenntnis genommen wurden. Der Vorstoß der Geschäftsleitung, den Verkaufsprozess zu unterbrechen, wurde durch einen Sprecher unterstrichen, der die Vorwürfe des Streamingdienstes mit Nachdruck zurückwies.
Die Verteilung der Medienrechte, welche alle vier Jahre geschieht, war in dieser Woche in ein geheimes Bieterverfahren für die Spielzeiten ab 2025 gegangen, das nun vorerst ausgesetzt ist. Die DFL befindet sich in Beratungen über das weitere Vorgehen in dieser Sache.
DAZN hatte bei der Auktion des Pakets B, welches unter anderem die Samstagspiele um 15.30 Uhr, die Freitagsbegegnungen und Relegationsspiele umfasst, eine Benachteiligung beklagt. Strittig ist nach Darstellung diverser Medien, dass DAZN statt einer Bankgarantie lediglich eine verbindliche Unternehmensbürgschaft vorgelegt hatte. Diese hätte die DFL zuvor akzeptiert, forderte aber unvermittelt und mitten im Ausschreibungsprozess eine Bankgarantie, was für DAZN zeitlich und sachlich nicht umsetzbar gewesen sein soll.
Die DFL hingegen weist die Kritik zurück und bezeichnet die im Schreiben von DAZN aufgeführten Punkte als sachlich falsch. Man betonte die Transparenz und Nichtdiskriminierung des laufenden Ausschreibungsverfahrens und will sich auch gegenüber dem Bundeskartellamt darlegen. (eulerpool-AFX)