Schwächeres Wachstum in Chinas verarbeitender Industrie – PMI leicht rückläufig
Nach einem beeindruckenden Auftakt ins neue Jahr hat die verarbeitende Industrie Chinas einen leichten Dämpfer verzeichnet. Der renommierte Einkaufsmanagerindex (PMI), ein bedeutender Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität, fiel im April auf 50,4 Punkte, wie aus aktuellen Daten des Statistikamts in Peking hervorgeht. Dies bedeutet einen leichten Rückgang gegenüber den 50,8 Punkten des Vormonats, bleibt aber über der kritischen Marke von 50 Zählern, welche gemeinhin als Schwelle zwischen wirtschaftlicher Kontraktion und Expansion angesehen wird.
Marktbeobachter hatten im Vorfeld mit einem etwas deutlicheren Rückfall gerechnet, daher mag die marginale Abschwächung für einen leisen Seufzer der Erleichterung unter den Analysten sorgen. Dennoch ist der Abwärtstrend ein Signal dafür, dass das Tempo der Erholung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nicht so vehement anhält, wie zu Beginn des Jahres erhofft.
Die offiziellen Wachstumszahlen spiegelten zuvor eine überraschend starke Entwicklung wider. Für das erste Quartal wies das Statistikamt eine Erhöhung des Bruttoinlandsprodukts um 5,3 Prozent im Jahresvergleich aus, eine Zahl, die das selbstgesteckte Wachstumsziel der Regierung von etwa fünf Prozent bereits früh im Jahr greifbar erscheinen ließ.
Auf dem jährlichen Volkskongress wurde dieses Ziel bekräftigt, obwohl es von einigen Wirtschaftsexperten als eher optimistisch eingestuft wurde. Hier rückten vor allem die Probleme am Immobilienmarkt und eine verhaltene Konsumstimmung als potenzielle Hemmnisse in den Vordergrund.
Die leichte Eintrübung des PMI könnte nun als Hinweis darauf gedeutet werden, dass besagte Schwierigkeiten das Wachstum in den kommenden Monaten tatsächlich einbremsen könnten. Die chinesische Regierung und internationale Investorinnen und Investoren werden die Entwicklung sicherlich genau im Auge behalten.
In der Wirtschaftspresse bleibt die Frage bestehen, wie nachhaltig Chinas Erholungskurs nach dem jüngsten Pandemiegeschehen sein wird und welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Robustheit der Wirtschaft zu festigen. (eulerpool-AFX)