Stilles Chaos im Familien-Account: Microsoft korrigiert schwerwiegenden Game Pass-Fehler nach Datenverlust
Für unzählige Familien, die den PC Game Pass nutzen, verwandelte sich die digitale Spielwiese kürzlich in ein Feld voller technischer Tretminen. Ein unangekündigtes Update der Windows- und Xbox-App torpedierte einen seit Langem etablierten und für viele essenziellen Arbeitsablauf. Bislang konnten Kinder sich problemlos mit ihrem eigenen Windows-Konto anmelden, um die Jugendschutzeinstellungen zu nutzen, während der Microsoft Store mit dem Abonnement-tragenden Eltern-Account verbunden blieb. Plötzlich war diese funktionierende Symbiose zerbrochen. Die neue Logik verlangte eine strikte Übereinstimmung der Konten über Windows, den Microsoft Store und die Xbox-App hinweg. Ohne diese Synchronität verweigerten die Titel des PC Game Pass schlichtweg den Start.
Mehr als nur blockierte Spiele
Die Konsequenzen dieses erzwungenen Gleichschritts waren verheerend und gingen weit über blockierte Spiele hinaus. Der einzige „Workaround“ bestand darin, dass sich die Kinder direkt mit dem Windows-Login der Eltern anmeldeten – ein Schritt, der sämtliche Kindersicherungsfunktionen auf einen Schlag aushebelte. Noch weitaus dramatischer war jedoch ein Kollateralschaden, der für blankes Entsetzen sorgte: In zahlreichen gemeldeten Fällen überschrieb das System die über Stunden oder Tage erspielten Cloud-Spielstände. Eine neue, leere Speicherdatei, die an das Windows-Profil der Eltern geknüpft war, wurde erstellt und gnadenlos über den bestehenden Fortschritt synchronisiert. Wie Windows Central dokumentierte, deuteten erste Reaktionen von Support-Mitarbeitern darauf hin, dass diese neue Erzwingung „beabsichtigt und in Prüfung“ sei, was die Panik nur noch weiter anfachte.
Die offizielle Kehrtwende: Ein „Bug“, kein Feature
Nach einem Sturm der Entrüstung in den Foren und auf den einschlägigen Tech-Portalen vollzog Microsoft eine Kehrtwende. Die als beabsichtigt deklarierte Änderung wurde nun offiziell als „Bug“ klassifiziert. In einer Stellungnahme gegenüber Windows Central erklärte der Konzern: „Xbox hat einen Fehler identifiziert, der vorübergehend Xbox-Kinderkonten betraf, einschließlich der Möglichkeit, sich anzumelden und den PC Game Pass zu nutzen. Xbox hat das Problem inzwischen identifiziert und einen Fix ausgerollt.“ Betroffenen Nutzern wird geraten, im Microsoft Store zu überprüfen, ob die Xbox App und die Gaming Services auf dem neuesten Stand sind. Damit ist die alte, funktionierende Methode vorerst wiederhergestellt.
Eine Notlösung ist keine Dauerlösung
Obwohl der Rollback eine willkommene Erleichterung darstellt, enthüllt der gesamte Vorfall schonungslos eine tiefere, strukturelle Lücke im Ökosystem. Der PC Game Pass benötigt dringend einen robusten, offiziellen Familien-Plan anstelle einer fragilen Abhängigkeit von App-Eigenheiten, die sich jederzeit ändern können. Diese Episode dient als schmerzhafte Erinnerung daran, dass PC-Spielstände an den Windows- bzw. Store-Login und nicht nur an das Xbox-Profil gebunden sind. Gemischte Konten-Setups bergen weiterhin das Risiko unbeabsichtigter Synchronisierungen. Letztlich ist die Korrektur nur ein Pflaster auf einer Wunde, die nur durch ein solides, durchdachtes Mehrbenutzer-Design wirklich heilen kann, wie es für die Zukunft von Xbox unerlässlich sein wird.


