Stichwort: Runder Tisch
Am 7. Dezember 1989 setzten sich damals Vertreter der DDR-Parteien mit Bürgerrechtlern zusammen, um die Probleme nach Öffnung der innerdeutschen Grenze in den Griff zu bekommen. Runde Tische werden einberufen, wenn es gilt, eine komplizierte Krise zu meistern. Im Missbrauchsskandal der katholischen Kirche soll so die Aufklärung vorangetrieben werden.
Häufig ist der Tisch bei diesen Zusammenkünften nur sprichwörtlich «rund». Der Begriff weist darauf hin, dass alle Beteiligten gleichberechtigt sind. Auch die Ritter der legendären Tafelrunde von König Artus nahmen an einem runden Tisch Platz. Dort war die Form jedoch entscheidend: Niemand sollte durch seine Sitzposition eine besondere Stellung bekommen.
Bis zu den ersten (und letzten) freien Wahlen in der DDR im März 1990 verhandelte die kommunistische Regierung mit der Opposition am Runden Tisch über die friedliche Machtübergabe in der DDR. Bundesweit gab es bisher zahlreiche kleinere Runde Tische zu verschiedenen Themen. Auf regionaler Ebene beschäftigen sie sich etwa mit Umweltschutz oder sozialen Problemen. Beschlüsse mit Rechtskraft können diese Foren zwar nicht fassen, die Stellung ihrer Teilnehmer kann ihnen jedoch erheblichen Einfluss verleihen.