Scholz lehnt Taurus-Raketenlieferungen an Ukraine ab

In einem aktuell aufkommenden Disput über die militärische Unterstützung der Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz die Übermittlung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine dezidiert ausgeschlossen. Der SPD-Politiker nannte als Hauptgrund das Risiko, dass Deutschland angesichts der Reichweite und der notwendigen Einsatzbeteiligung eigener Soldaten in den Konflikt hineingezogen werde könne. Scholz äußerte seine Position deutlich während einer Konferenz mit Chefredakteuren der Deutschen Presse-Agentur, wo er auf die hohe strategische Reichweite des Taurus-Systems verwies.

Die Einwände des Kanzlers lösten umgehend Kritik aus verschiedenen politischen Lagern aus. Agnieszka Brugger, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, wies den Vorwurf einer möglichen Kriegsbeteiligung Deutschlands durch die Taurus-Lieferung zurück. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Verteidigungsexpertin, behauptete, die gegen die Waffenlieferung ins Feld geführten Argumente seien bereits entkräftet. Ebenso scharf kritisierte CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen das Argument, Deutschland würde durch die Bereitstellung von Taurus zur Kriegspartei, und unterstrich die signifikante strategische Bedeutung für die ukrainischen Streitkräfte.

Die Präzisionswaffe Taurus kann Ziele bis zu einer Distanz von 500 Kilometern erreichen, was bedeutet, dass selbst der Kreml in Moskau sich innerhalb der Reichweite befindet, wenn vom ukrainischen Territorium abgefeuert wird. Die Ukraine hat bereits vor Monaten die Anfrage für diese Waffensysteme gestellt, um russische Versorgungslinien gezielt treffen zu können – ein Anliegen, das auch von der Union unterstützt wird.

Die Weigerung des Kanzlers, die Raketen zu liefern, fußt auf der Befürchtung der möglichen Bombardierung russischen Territoriums und einer damit einhergehenden Eskalation des Konflikts. Frankreich und Großbritannien vermeiden dieses Szenario, indem sie die Programmierung ihrer an die Ukraine gelieferten Waffen selbst übernehmen. Spekulationen, dass britisches Personal für diesen Zweck in der Ukraine stationiert sei, wurden offiziell nie bestätigt.

Scholz unterstreicht das Vermeiden jeglicher deutscher Verwicklung durch die Steuerung oder Unterstützung der Waffensteuerung, wodurch er sich deutlich von den Praktiken der Alliierten abgrenzt. Er zeigte sich besorgt über das Ungleichgewicht zwischen dem aktuellen Hilfebedarf der Ukraine, vor allem in Bezug auf verschiedenste Munitionstypen, und der fixierten Debatte auf die Taurus-Raketen. Einen Grundsatz hob er hervor: Die Vermeidung einer Eskalation des Konflikts zu einem Krieg zwischen Russland und der NATO. Scholz betont außerdem die Notwendigkeit einer breiteren öffentlichen Diskussion in Deutschland, um die langfristige Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger zu sichern. (eulerpool-AFX)

Politics
[Eulerpool News] · 26.02.2024 · 22:24 Uhr
[14 Kommentare]
 
Falsche Atteste gegen Maskenpflicht? - Arzt vor Gericht
Hamburg (dpa) - Unter großem öffentlichem Interesse hat in Hamburg ein Prozess um mutmaßlich […] (01)
«Guy's All-American Road Trip» bekommt eine weitere Staffel
Guy Fieri, seine Frau Lori und seine Söhne Hunter und Ryder packen das Wohnmobil für einen weiteren […] (00)
BVB-Hängepartie bei Hummels: «Auf Körpersignale schauen»
Dortmund (dpa) - Bei der Frage nach der Zukunft von Marco Reus ist die Entscheidung bereits […] (00)
Medion Erazer – Zwei neue Laptops, die mobilen Spielspaß garantieren
Im Mai erweitert ERAZER sein Angebot um zwei neue Laptops, die mobilen Spielspaß garantieren. […] (01)
Review – Holy Getränkepulver im Test – Nur Versprechen oder auch Tatsachen?
Trinkt ihr auch genug? Gaming ist vielfältig und nur gut hydriert sind wir in der Lage, die […] (02)
Rebel Wilson: Abnehm-Erfolg kam unverhofft
(BANG) - Rebel Wilson hätte nicht mit ihrem Abnehm-Erfolg gerechnet. Die 44-jährige […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
07.05.2024(Heute)
06.05.2024(Gestern)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News