RWE profitiert von strategischem Verkauf – positive Impulse im Aktienkurs
Die strategische Entscheidung von RWE, ein Rechenzentrumsprojekt am Standort eines ehemaligen RWE-Kraftwerks in Großbritannien zu verkaufen, hat dem Energiekonzern überraschende Gewinne in einem herausfordernden Marktumfeld beschert. Durch diesen Schritt fiel der Gewinn im Dreivierteljahr weniger stark als befürchtet. Die Kontinuität der Ergebnisse, trotz anfänglicher Herausforderungen im Tagesgeschäft, spiegelt die Expertise des Unternehmens wider. Finanzchef Michael Müller bekräftigte die Jahresprognose und gab Anlass zur Freude für die Aktionäre.
RWE verzeichnete kurz nach Handelsbeginn einen bemerkenswerten Kursanstieg von 4 Prozent und gehörte somit zu den größten Gewinnern im Dax, was das höchste Kursniveau seit 2011 bedeutete. Seit Jahresbeginn hat die Aktie über 50 Prozent zugelegt, ein Zeichen für das Vertrauen der Anleger.
Besonders hervorgehoben wird der Verkauf des Rechenzentrums durch Jefferies-Analyst Ahmed Farman, der diesen als "thematischen Rückenwind" für den Konzern betrachtete. Die wachsende Bedeutung der Künstlichen Intelligenz treibt an den Märkten die Phantasie an. Trotz dieses einmaligen Einflusses war der operative Gewinn in den ersten neun Monaten stabil, was von JPMorgan-Analyst Javier Garrido positiv hervorgehoben wurde.
Ohne Sondereffekte sank der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um fast 13 Prozent auf rund 3,5 Milliarden Euro. Dabei waren Marktanalysten von einem schlechteren Abschneiden ausgegangen. Reduziertes Windaufkommen und die Normalisierung im Stromverkauf drückten auf das Ergebnis, doch das Energiehandelsgeschäft übertraf dennoch die Analystenschätzungen.
Der einmalige Verkaufseffekt des Rechenzentrumsprojekts brachte RWE Einnahmen von 225 Millionen Euro ein, die bereits im dritten Quartalsbericht berücksichtigt wurden, obwohl die Zahlung erst im Oktober erwartet wird. Finanzchef Müller sieht das Portfolio des Unternehmens als robust und zukunftsfähig und äußerte sich optimistisch über die global steigende Stromnachfrage durch den KI-Boom.
Laut RBC-Analyst Alexander Wheeler könnte der Verkauf weitere Chancen eröffnen, da RWE über zusätzliche Standorte in Großbritannien, Deutschland und den Niederlanden verfügt. Diese stellen potenzielle Quellen der Wertschöpfung dar, was das anhaltende Interesse an ähnlichen Projekten bekräftigt.

