Rückkehr des Russischen Rubels: Neue Zahlungswege für Gasexporte beschleunigen Erholung
Der russische Rubel hat erneut die 100er-Marke zum US-Dollar unterschritten und notiert nun bei 99,50, nachdem Präsident Wladimir Putin mit einem Dekret alternative Zahlungsoptionen für europäische Käufer von russischem Gas eröffnet hat. Diese Maßnahme gestattet es nun, dass internationale Geldströme wieder fließen können.
Der Rubel hat laut Angaben von Banken im außerbörslichen Handel um 1,5 % gegenüber dem Dollar zugelegt. Zusätzlich stieg er um 2,4 % auf 13,57 am Moskauer Börsenplatz gegen den chinesischen Yuan, nachdem die Marke von 14 überschritten war.
Putins Entscheidung erlaubt es europäischen Abnehmern von russischem Gas, dazu zählen Länder wie Ungarn und die Slowakei, ihre Währungen in Rubel bei nicht sanktionierten Banken umzutauschen, statt wie bisher über die von US-Sanktionen getroffene Gazprombank.
Diese Sanktionen wurden am 22. November verhängt und führten zu einem erheblichen Rückgang des Rubelkurses um 15 %. Doch deutet der aktuelle Marktverlauf darauf hin, dass sich die russische Währung erholt und möglicherweise die beste Woche seit vier Monaten erleben wird.
Russlands Finanzminister Anton Siluanow betonte den Zusammenhang zwischen den Problemen bei Energiezahlungen und den US-Sanktionen gegen Gazprombank und äußerte, die Volatilität werde verschwinden, sobald eine Lösung für die Zahlungen gefunden sei. Siluanow äußerte Vertrauen, dass sich der Markt innerhalb einer Woche stabilisieren werde.
Marktanalysten und Händler sehen in Putins Dekret einen entscheidenden Schritt, der die Energiezahlungen entblockt hat und der russischen Währung neuen Auftrieb gibt. Ein nicht genannter Devisenhändler einer großen russischen Bank schilderte, dass zuvor blockierte große Exporterlöse nun den dünnen Markt erreichen und den Rubel stärken.
Zudem betonte Putin, dass bis zu 90 % des russischen Außenhandels mittlerweile in Rubel oder in Währungen "freundlicher" Staaten wie dem chinesischen Yuan abgewickelt werden. Dennoch besteht eine inländische Nachfrage nach Dollar und Euro, da einige Importeure weiterhin auf diese Währungen angewiesen sind.
Russlands größte, sanktionierte Banken, darunter die staatlich kontrollierte Sberbank, können weder Dollar noch Euro halten und handeln, da ihnen der Zugang zu Korrespondenzkonten in den USA und Europa sowie zum internationalen SWIFT-System verwehrt ist.

