Rückgang im Reich der Mitte: Chinas Außenhandel schwächelt im März
Die neuesten Zahlen aus dem chinesischen Zollamt skizzieren ein tristes Bild für die Handelsnation China: Die Exporte fielen im letzten Monat um beträchtliche 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit knapp 280 Milliarden US-Dollar liegen sie deutlich unter den Erwartungen. Die Importe schrumpften ebenfalls, wenn auch moderater, um 1,9 Prozent auf etwa 221 Milliarden US-Dollar. Hier hatten Marktanalysten paradoxerweise eine Zunahme prognostiziert.
Für den deutsch-chinesischen Handel gestaltet sich die Lage ähnlich prekär. Die Exporte nach Deutschland sanken im März spektakulär um 12,4 Prozent, während die Importe sogar um 13,7 Prozent zurückgingen. Diese handelspolitische Flaute spiegelt sich auch in den Beziehungen zu anderen Hauptwirtschaftspartnern wie den USA und der gesamten Europäischen Union wider. Anlässlich des bevorstehenden Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz in China dürfte das Handelsthema mit besonderer Dringlichkeit auf der Agenda stehen.
Die Bundesregierung verfolgt bereits Strategien, die Abhängigkeit von China in entscheidenden Wirtschaftssektoren zu minimieren. Trotz der zurückgehenden bilateralen Handelszahlen besteht für viele deutsche Unternehmen, insbesondere aus dem Automobilsektor, nach wie vor eine große Abhängigkeit vom chinesischen Markt.
Positive Entwicklungstendenzen, die sich noch kürzlich im Industriesektor andeuteten und die Hoffnungen auf eine Verbesserung der Lage nährten, scheinen nun getrübt. Diese Hoffnung basierte auch auf einem Aufschwung im Einkaufsmanagerindex, der auf eine Erweiterung der Produktionsaktivitäten hindeutete, sowie einer zu Jahresbeginn erstmals wieder zufriedenstellenden Außenhandelsbilanz. Im ersten Quartal verzeichneten die chinesischen Exporte und Importe jeweils eine leichte Steigerung von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ein Lichtblick: Der Handel mit Russland erfuhr sogar ein Wachstum von 2,6 Prozent bei den Exporten und 7,3 Prozent bei den Importen.
Trotz der Rückschläge im März, die dem starken Rückgang der chinesischen Exporte um 4,6 Prozent und der Importe um 5,5 Prozent im Vorjahr folgen, setzt die chinesische Regierung für 2024 ein Ziel von etwa fünf Prozent Wirtschaftswachstum. (eulerpool-AFX)