Review – NVIDIA Geforce Now – Zocken im Stream mit & ohne Abo
Gaming wird immer anspruchsvoller. Das heißt aber auch, das die Technik immer größere Anforderungen stellt. Nicht jeder hat die Möglichkeit, sich die entsprechende Technik ins eigene Haus zu stellen. Hier setzt NVIDIA mit seinem Cloud Gaming Dienst Geforce Now an. Seit 2017 bietet NVIDIA seine Dienste an. Hat man erstmal begonnen diesen Dienst für Mac und Windows PC anzubieten, wurde 2019 die Unterstützung für Android Geräte hinzugefügt. 2020 wurde die Beta beendet und das Dienst steht vollständig zur Verfügung. Der Vorteil eines solchen Dienstes ist, dass wir die Spiele nur besitzen müssen – spielen können wir sie, sofern Geforce Now diese anbietet, direkt im Browser oder in der NVIDIA Geforce Now App.
Der Dienst steht in verschiedenen Variationen zur Verfügung. Mit einer einfachen Registration kann jeder bereits auf den Dienst zugreifen. Hier steht ein Basic Rig zur Verfügung. Mit diesem Standardzugriff beträgt die Spieldauer allerdings maximal eine Stunde. Danach wird die Verbindung getrennt und man muss sich erneut anmelden. Wer mehr möchte, der muss mindestens 9,99 Euro pro Monat oder 49,99 Euro für sechs Monate zahlen – hier beginnt die Priority Mitgliedschaft. Zum einen erhält man hier ein Premium Rig mit aktiviertem RTX. Je nach Netzwerkqualität sind hier bis zu 1080p mit bis zu 60 FPS Auflösung möglich. Das ist immer auch abhängig von der eigenen Internetleistung, da natürlich das Spiel auch sinnvoll gestreamt werden soll. Die maximale Spieldauer einer Session beträgt hier dann schon 6 Stunden am Stück.
Die letzte Variante der Mitgliedschaft war bis Anfang des Jahres die RTX 3080 Stufe und wird jetzt abgelöst durch Ultimate. Hier betragen die Kosten 19,99 Euro pro Monat oder 99,99 Euro pro Halbjahr. Sofern ein Rig mit einer RTX 4080 Grafikkarte verfügbar ist, wird man auf diesen geschaltet. Das ist immer davon abhängig, ob ein entsprechendes Rechenzentrum Kapazitäten hat. Ein 3080 Rig ist hier aber mindestens garantiert! Bei der Auflösung sind jetzt bis zu 4K mit 120 FPS möglich. Die Dauer der Sitzung wird auf 8 Stunden erhöht. Verfügbar ist Geforce NOW mit RTX 4080 in den USA und in Deutschland verteilt auf verschiedene Standorte. Die verschiedenen Standorte werden zudem von NVIDIA erweitert.
Ist eine Session beendet, kann man jederzeit sofort eine neue starten. Hierzu müssen wir nur die App installiert haben, oder im Browser auf play.geforcenow.com wechseln. Letzteres funktioniert mit einer stabilen Internetverbindung extrem gut. Als Systemvoraussetzungen nennt NIVIDIA hier eine Internetanbindung von mindestens 15 Mbs um auf 720p mit 60 FPS zu spielen oder 25 Mbs um auf 1080p mit 60 FPS zu spielen. Für die Nutzung von Ultimate werden 45 Mbs benötigt, um eine Leistung von 3840×2160 mit 120 FPS zu erreichen oder 35 MBs um mit 3440×1440/2560×1440/2560×1600 und 120 FPS zu nutzen.
Auffällig ist, dass die Wartezeit bei einem Ultimatezugang quasi nicht existiert, bei einem gratis Zugang gerade an Wochenenden schonmal ein wenig mehr Zeit benötigt. Ist man während der Sitzung zu lange inaktiv, wird man zudem jederzeit wieder ausgeloggt – hier ist es auch egal, welche Mitgliedsstufe ihr habt.
NVIDIA hat uns ermöglicht, einen solchen Ultimate Zugang zu testen um uns ein genaueres Bild von diesem Dienst zu machen. Mittlerweile bietet Geforce NOW Zugriff auf mehr als 1.500 Spiele, welche wir direkt in der Cloud streamen und zocken können. Voraussetzung ist allerdings, das man diese bei der jeweiligen Plattform besitzt – also bei Steam, im Epic Games Store, bei Ubisoft Connect, GOG oder EA. Nur dann ist es möglich, diese auch in Geforce NOW zu starten. Hinzu kommen natürlich auch mehrere Free to Play Games, wie zum Beispiel Rocket League, League of Legends oder auch Genshin Impact. Wer hier eine Verbindung zu dem mittlerweile abgeschalteten Google Stadia zieht: Ja, auch das war ein Cloud Gaming Dienst. Der Unterschied bei NVIDIA ist aber auch gleichzeitig die Stärke: Ihr müsst die Spiele nicht erneut kaufen, sondern nur auf eine der Plattformen besitzen. Anders als bei Google Stadia sind die Spiele also nicht an den Dienst sondern an die Spielbibliothek gebunden. Als kleiner Nachteil kann genannt werden, dass nicht alle Spiele unterstützt werden. In meinem Fall sind das bereits 197 Titel, von denen besonders Spiele wie zum Beispiel Cyberpunk 2077 auffallen – diese mit aktueller Grafik und voller RTX Unterstützung zu spielen, begeistert. Außerdem kommen immer mehr Spiele zu Geforce NOW hinzu, sodass die Bibliothek und die Möglichkeiten weiter wachsen.
NVIDIA hat hier gut in die Technik investiert. Mit ihren RTX 4080 SuperPODs Servern, werden ganz neue Dimensionen für das Cloud Gaming geschaffen. Hier wird der AV1-Encoder genutzt, welcher bei gleicher Qualität des Bildes aber weniger Bandbreite benötigt, als der bisher verwendete H.265 Encoder. Die Leistung gibt NVIDIA mit 64 TFLOPS an, was etwas mehr ist, als die einer RTX 4080 Grafikkarte, welche knapp 49 TFLOPS mitbringt.
Ein weiterer Vorteil von NVIDIA Geforce Now ist, dass hier eine geringe Latenz erreicht werden kann. Somit sind auch keine Nachteile bei wettbewerbsorientierten Spielen wie z.B. Fortnite zu erwarten. Wer hier besonders viel Wert drauf legt, hat ab Clientversion 2.0.47.125 die Möglichkeit, in den Einstellungen die Streaming Qualität von “Ausgeglichen” auch auf “Wettbewerbsorientiert” zu stellen. Mit diesem Modus sorgt der Client für eine möglichst geringe Latenz beim Spielen. Mit der Einstellung “Benutzerdefiniert” können wir die Einstellungen detailliert selbst treffen. Hier kann man den eigenen Bedingungen angepasst selbst auswählen.
Im Test habe ich es mit Cyberpunk 2077 versucht und hatte keinerlei Ruckler oder Probleme. Selbst das zusätzliche Streamen auf https://twitch.tv war jederzeit problemlos möglich. Auch die Qualität hat hier nicht gelitten.
Im gesamten Testverlauf hatte ich niemals Verbindungsabbrüche, egal ob in der Windows PC App, im Browser oder auf meinem Android Gerät. Auf letzterem funktionierten naturgemäß aber nicht alle Spiele! Wichtig ist bei jeder Gamingsession allerdings immer eine gute und stabile Internetverbindung. Man spürt, dass NVIDIA hier neue Maßstäbe im Cloud Gaming setzt. Mindestens in technischer Hinsicht hat man sich hier mit Gefoce NOW deutlich von der Konkurrenz abgesetzt. Wenn man sich mit den vorhandenen Möglichkeiten in der Bibliothek zufrieden gestellt sieht, so ist es auf jeden Fall sein Geld wert. Wer hingegen auf Toptitel setzt, welche aktuell in der Bibliothek nicht vorhanden sind, der ist gezwungen, auf eigene Hardware zu setzen. Welche Spiele in die Bibliothek aufgenommen werden, hängen auch immer von den Publishern ab, welche NVIDIA erst gestatten müssen, diese aufzunehmen.
