Galeria Karstadt Kaufhof kündigt Schließung von 16 Filialen an

Die Zukunft von Galeria Karstadt Kaufhof wird weiterhin von Unsicherheiten geprägt: In einer neuerlichen Sanierungsmaßnahme kündigte der Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus die Schließung von 16 der bestehenden 92 Filialen bis Ende August an. Die Maßnahme trifft vor allem Berlin, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Fachleute der Handelsbranche sehen darin jedoch keinen Wendepunkt für den angeschlagenen Konzern und fordern eine dauerhaft tragfähige Strategie, um den fortschreitenden Niedergang aufzuhalten.

Das Unternehmen mit aktuell rund 12.800 Mitarbeitern wird durch die Schließungen 1.400 Stellen abbauen, wovon etwa ein Drittel auf die Konzernzentrale in Essen entfällt, welche in Folge nach Düsseldorf verlegt wird. Trotz aller Herausforderungen bleibt Galeria-Chef Olivier Van den Bossche optimistisch bezüglich eines erfolgreichen Kurses des Warenhauses in der Zukunft.

Für die von Entlassungen betroffenen Angestellten wird ein Sozialplan in Kraft treten, der mithilfe einer Transfergesellschaft neue Perspektiven ermöglichen soll. Jürgen Ettl, Gesamtbetriebsratsvorsitzender, zeigt sich erleichtert über die Chance auf Weiterführung des Warenhauses. Gleichzeitig deutet die Online-Jobsuche nach Aussage von Annina Hering von Indeed auf eine relative Stabilität des Einzelhandels trotz wirtschaftlicher Herausforderungen hin, wenngleich die Aussichten für Angestellte der Zentrale schwieriger scheinen.

Die Verhandlungen zum Erhalt einzelner Filialen waren insbesondere von Umsatzkennzahlen und Mietkosten abhängig. Denkhaus betonte die harten Verhandlungen um jede Filiale. Der Deutsche Städtetag erblickt in der Erhaltung von 76 Standorten eine positive Entwicklung, doch bleibt die Lage für die schließenden Filialen kritisch.

Handelsexperten und die Gewerkschaft Verdi stehen den Plänen skeptisch gegenüber. Johannes Berentzen von BBE und Carsten Kortum von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg vermissen eine langfristige Vision für das Warenhaus und warnen vor kurzfristigem Profitdenken. Verdi betont die Bedeutung des einzelnen Standorts für die städtischen Zentren und fordert Investitionen sowie ein nachhaltiges Konzept.

Schließlich ist ein Eigentümerwechsel in Planung, über dessen Erfolg die Gläubiger Ende Mai entscheiden werden. Ein Konsortium bestehend aus NRDC und BB Kapital SA hat Interesse am Erwerb bekundet. Deren Konzept und geplante Investitionen sind noch offen. Bernd Beetz von BB Kapital SA sieht in der angestrebten Vereinbarung eine Chance, Galeria als Einzelhandelsmarke zu revitalisieren. Der Insolvenzplan soll Ende April präsentiert und Ende Juli umgesetzt werden, um das Warenhaus in eine neue Ära zu führen. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 28.04.2024 · 16:56 Uhr
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