BUND fordert konsequente Umsetzung der Mehrwegpflicht im To-Go-Sektor
Die Bundesregierung sieht sich mit Forderungen konfrontiert, entschiedener gegen die Flut von Einwegverpackungen im To-Go-Geschäft vorzugehen. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) appelliert an Gastronomen und Händler, ihrer Verpflichtung zur Bereitstellung von Mehrwegverpackungen nachzukommen und die Nutzung für die Konsumenten attraktiver zu machen. Die Vorschläge des Verbandes, darunter ein einheitliches, bundesweit nutzbares Mehrwegsystem, sollen die Bereitschaft sowohl der Verkäufer als auch der Kunden fördern, sich von Einmalgeschirr zu lösen.
Der BUND kritisiert, dass die seit Jahresbeginn 2023 existierende Vorschrift, bei Außer-Haus-Mahlzeiten Mehrwegalternativen anzubieten, bislang nur lückenhaft befolgt wird. Auch wenn viele Betriebe ihrer Verantwortung gerecht werden, besteht laut dem Verband und auch nach Einschätzung des Bundesumweltministeriums Handlungsbedarf, um die schwarzen Schafe zu identifizieren und die Nutzung von Mehrweggefäßen zur Norm zu erheben.
Doch die Durchsetzung dieser Bemühungen erweist sich als herausfordernd. Stefanie Henkel vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) weist auf die geringe Nachfrage nach Mehrweggefäßen seitens der Kundschaft hin und beklagt die zusätzlichen Kosten sowie den Aufwand für Gastronomiebetriebe. Der Verband sieht eine Kluft zwischen Theorie und Praxis und betont die Abhängigkeit des Mehrwegangebots von verschiedenen Faktoren wie dem jeweiligen Betriebskonzept und den Präferenzen der Gäste.
Derweil verdeutlicht das Bundesumweltministerium seine Erwartungen an die Unternehmen und betont, dass, während einige vorbildlich agierten, weiterhin schwarze Schafe existierten, die versuchten, sich den neuen Begebenheiten zu entziehen. Eine stärkere Kontrolle und mögliche neue Maßnahmen werden derzeit geprüft, um Mehrwegverpackungen im Kampf gegen den Verpackungsmüll vermehrt durchzusetzen.
Der BUND hat zudem eine Umfrage in Auftrag gegeben, die belegt, dass eine Mehrheit der Deutschen sich für eine verpflichtende Mehrwegoption in der To-Go-Gastronomie ausspricht, sofern eine problemlose Rückgabe garantiert ist. Diese Ergebnisse könnten als Impuls dienen, um den Einsatz von Mehrweggefäßen weiter voranzubringen und die Akzeptanz im Alltag zu steigern. (eulerpool-AFX)