Ransomware: Die größte Cyber-Bedrohung für kleine und mittelständische Unternehmen

Jedes Jahr veröffentlicht das BSI einen neuen Lagebericht zur Cybersicherheit in Deutschland. So auch dieses Jahr. Die Experten stellten in diesem Bericht Ransomware als größtes Risiko dar und erklärten, dass vor allem große Unternehmen gefährdet seien. Angriffe darauf seien für Kriminelle nämlich besonders profitabel.
Warum es für kleine und mittelständische Unternehmen aber dennoch keine Entwarnung geben kann, erfährst du in diesem Artikel.
Warum Ransomware-Angriffe jedes Unternehmen treffen können
Tatsächlich wiegen sich viele kleinere Unternehmen immer noch in falscher Sicherheit und meinen, dass sie keine geeignete Zielscheibe für Cyberkriminelle darstellen würden. Schließlich gibt es ja noch viel größere Fische an Land zu ziehen. Allerdings sind deren Fangnetze groß genug, dass mit Sicherheit auch ein paar kleinere Fische darin hängenbleiben. Das bedeutet, wenn sich den Kriminellen irgendeine Gelegenheit bietet, Geld zu machen, werden sie das auch tun. Und dabei ist es ihnen zunächst einmal egal, wenn es sich nicht gleich um den ganz großen Wurf handelt.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass gerade kleinere Unternehmen meist nicht so viel finanzielle Mittel besitzen, die sie in die IT-Sicherheit investieren können. Das heißt, dass die Cyber-Angriffe für sie noch gefährlicher sind.
Darum ist Ransomware so gefährlich für Unternehmen
Um die Gefahren zu verdeutlichen, die durch Ransomware entstehen, müssen wir uns zunächst einmal anschauen, wie ein solcher Angriff eigentlich abläuft.
- Die Unternehmen werden mit Malware infiziert
Diese Malware ist so gestaltet, dass sie den Cyberkriminellen Zugriff auf die Systeme der Unternehmen verschafft. Sie wird über Sicherheitslücken in das Unternehmensnetzwerk eingeschleust oder über schadhafte Links und Downloads verbreitet. - Spionagesoftware wird nachgeladen
Dank dieser Software können die Kriminellen alles auskundschaften, was die Unternehmen betrifft, von E-Mails bis hin zu Betriebsgeheimnissen. - Datenbestände der Unternehmen werden verschlüsselt
Haben die Kriminellen dann genügend Daten gesammelt, werden die Datenbestände der Unternehmen verschlüsselt. Es ist kein Zugriff darauf mehr möglich. - Unternehmen werden erpresst
Nun bekommen die Unternehmen in der Regel Lösegeldforderungen. Das heißt, die Erpresser fordern einen bestimmten Betrag dafür, dass sie ihnen wieder Zugang zu den Datensätzen gewähren.
Für Unternehmen, die keine Backups außerhalb des kompromittierten Netzwerkes angelegt haben, wird es nun besonders kritisch. Sie haben nämlich nur zwei Möglichkeiten:
- Sie bezahlen die Lösegeldforderung und hoffen, dass sie dann wieder Zugriff zu
ihren Daten bekommen.
ODER - Sie entscheiden sich dafür, wieder komplett bei null anzufangen und die Daten verloren anzusehen.
Beide Optionen sind mit Risiken verbunden. Das Zahlen des Lösegelds ist nämlich leider keine Garantie dafür, dass die Erpresser die Verschlüsselung tatsächlich rückgängig machen. Außerdem zeigt man den Kriminellen so, dass man auch bei zukünftigen Angriffen bereit ist, zu bezahlen. Einen kompletten Neuanfang wie in Option zwei kann sich dagegen kaum ein Unternehmen leisten.
So können sich Unternehmen vor Ransomware schützen
Zu hundert Prozent kann sich bedauerlicherweise kein Betrieb vor Ransomware schützen, aber dennoch gibt es Sicherheitsmaßnahmen, mit denen man es Cyberkriminellen schwerer macht.
- Auf regelmäßige Backups setzen
Vor allem in Bezug auf Ransomware ist es essenziell, dass alle Daten regelmäßig auf externen Festplatten oder in einer Cloud gesichert werden. Wichtig ist, dass der Datenträger nach dem Backup immer vom Hauptnetzwerk getrennt wird. - Vorsicht bei unbekannten E-Mails und verdächtigen Links
Bei E-Mails von unbekannten Absendern ist generell Vorsicht geboten. Sind dann noch mehrere Tippfehler darin zu finden oder werden unglaubwürdige Versprechen gemacht, dann ist die Gefahr groß, dass es sich um Betrugsversuche handelt. Solche sollten am besten ungeöffnet gelöscht werden. - Ein VPN verwenden
Leider kann ein VPN nicht vor Ransomware schützen, es kann Unternehmen allerdings weniger angreifbar machen. Dies liegt daran, dass es sowohl die IP-Adressen als auch den kompletten Datenverkehr verschlüsselt. Das bedeutet, dass Erpresser es so sehr viel schwerer haben. Dies bestätigen auch die NordVPN-Erfahrungen 2022. Allerdings bedeutet das nicht, dass man nicht selbst die Augen nach potenziellen Bedrohungen offenhalten muss. - Mitarbeiter über Gefahren informieren
Damit es den Mitarbeitern in einem Betrieb überhaupt möglich ist, Gefahren zu erkennen und zu umgehen, muss zunächst einmal das nötige Bewusstsein dafür geschaffen werden. Zu diesem Zweck werden beispielsweise mittlerweile auch vermehrt Cybersicherheits-Trainings angeboten. - Sicherheitslösungen verwenden
Damit die Kriminellen es erst gar nicht schaffen, Malware ins Netzwerk einzuschleusen, ist eine zuverlässige Sicherheitslösung besonders wichtig. Außerdem sollten sowohl Anti-Malware-Programme als auch jede andere Art von Software regelmäßig aktualisiert werden.

