Postbank-Mitarbeiter fordern im Tarifstreit deutliches Entgegenkommen
In der laufenden Tarifauseinandersetzung bei der Postbank erreichten die Spannungen am Dienstag einen neuen Höhepunkt. Zu Beginn der vierten Verhandlungsrunde versammelten sich etwa 20 Angestellte der Postbank zu einem Protest, um ihren Anliegen Gehör zu verschaffen. Die Aktion wurde von der Gewerkschaft Verdi organisiert, die auch in den Verhandlungen die Interessen der Beschäftigten vertritt. Die Gewerkschaftsvertreter äußerten Unzufriedenheit über die stagnierenden Gespräche und mahnten dringlich zu substantiellen Fortschritten seitens der Arbeitgeber. 'Ein entscheidender Schritt muss erfolgen, um das Ziehen in die Länge zu unterbinden', betonte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck.
Die Gewerkschaft Verdi strebt eine beachtliche Lohnerhöhung für die rund 12.000 Angestellten, die unter den Tarifvertrag der Postbank fallen, an. 15,5 Prozent mehr Gehalt ist die Zielsetzung, wobei das Mindestziel eine Gehaltsanpassung von 600 Euro pro Monat darstellt. Überdies plädiert Verdi für eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Ende 2028. Diese Forderung erwächst aus den Plänen der Deutschen Bank, die mittelfristig bis zur Mitte des Jahres 2026 eine erhebliche Reduzierung der Postbank-Filialen anstrebt, was zugleich einen Personalabbau mit sich bringen würde.
Die Forderungen des Deutsche Bankangestellten-Verbands (DBV) stehen denen von Verdi nahe, jedoch mit dem Spezifikum, dass der DBV eine Gehaltserhöhung von 14,5 Prozent für die Dauer von zwölf Monaten fordert und zusätzlich die Einführung einer umfassenden betrieblichen Altersversorgung. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, haben die Gewerkschaften bereits zu Warnstreiks motiviert und somit den Druck auf die Arbeitgeberseite vor der jüngsten Verhandlungsrunde verstärkt. (eulerpool-AFX)