EU-Erweiterung als "europäischer Glücksmoment": Steinmeier lobt historische Integration
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in einer feierlichen Rückschau den Beitritt von zehn neuen Mitgliedstaaten zur Europäischen Union im Jahre 2004 als einen Wendepunkt der europäischen Geschichte gelobt. Bei einem Besuch in der tschechischen Hauptstadt Prag nutzte Steinmeier die Gelegenheit, die damalige Erweiterungsrunde hervorzuheben, die er als "europäischen Glücksmoment" bezeichnete. Er erinnerte daran, dass die Aufnahmen von zehn Nationen nicht nur die EU-Mitgliederzahl von 15 auf 25 erhöhte, sondern auch die EU um 75 Millionen Unionsbürger bereicherte.
Insbesondere wertete Steinmeier die Erweiterung als beispielhafte Überwindung einer historischen Trennlinie, die ihren Ursprung im Kalten Krieg hatte. Die Integration der ehemaligen Ostblockstaaten Estland, Lettland, Litauen, Slowenien, Slowakei, Tschechien, Ungarn und Polen sowie der Mittelmeerinseln Malta und Zypern beschrieb er als die umfangreichste in der Geschichte der Europäischen Union.
In Prag traf Steinmeier mit dem tschechischen Amtskollegen Petr Pavel zusammen, um gemeinsam diesen bedeutenden Meilenstein zu würdigen. Dabei sprach der Bundespräsident auch die positive Wechselwirkung zwischen der Tschechischen Republik und der EU an und betonte, dass die beiderseitigen Veränderungen seit dem Beitritt das strategische Interesse weiterer EU-Erweiterungen untermauern.
Steinmeiers Äußerungen spiegelten auch eine zukunftsgerichtete Haltung gegenüber der EU-Erweiterungspolitik wider. Klare Worte fand er in Bezug auf die Beitrittsperspektive weiterer Länder: Deutschland befürworte die EU-Beitrittsambitionen der westlichen Balkanstaaten sowie der Ukraine, Moldaus und Georgiens, eine Position, die auf die strategische Bedeutung der Osterweiterung für die Union hinweist. (eulerpool-AFX)