Oster-Warnstreiks: Verdi setzt Einzelhandel unter Druck
Angesichts stagnierender Tarifverhandlungen im Einzelhandel hat die Gewerkschaft Verdi kurz vor Ostern zu Warnstreiks aufgerufen, die vor allem die Supermarktketten Lidl und Kaufland aufs Korn nehmen. Im Rahmen einer bundesweiten Aktion der Schwarz-Gruppe sollen hunderte Filialen und Lager betroffen sein, teilt ein Verdi-Sprecher mit, wobei auch andere Handelsunternehmen Warnstreiks erleben könnten. In der Vergangenheit hatten bereits Edeka und Rewe ähnliche Aktionen erlebt.
Die Auswirkungen auf das Ostergeschäft scheinen begrenzt zu bleiben. Trotz einzelner leerer Regale blieben die Ladenschließungen aus. Steven Haarke, Tarifgeschäftsführer beim Handelsverband Deutschland, bleibt optimistisch, dass die Einzelhändler den Betrieb aufrechterhalten können. Die Erfahrungen aus Streiks des letzten Jahres stützen diese Zuversicht. Auch Kaufland versichert, der Betrieb in den Filialen gehe normal weiter, während Lidl sich bisher nicht äußerte.
Der Gründonnerstag gilt als kritischer Verkaufstag im Einzelhandel, wobei im gesamten Ostergeschäft laut HDE-Umfragen 2,2 Milliarden Euro Umsatz prognostiziert werden.
Die Tarifgespräche allerdings bewegen sich kaum von der Stelle. Verdi verlangt für rund fünf Millionen Beschäftigte des Einzelhandels eine Lohnerhöhung von mindestens 2,50 Euro pro Stunde und eine Laufzeit der Tarifverträge von einem Jahr. Haarke weist darauf hin, dass seitens der Arbeitgeber schon früh Angebote vorgelegt wurden, die zur Lohnsteigerung geführt hätten. Die Schwarz-Gruppe sowie andere Lebensmitteleinzelhändler folgten bereits der HDE-Empfehlung, vorab Lohnerhöhungen umzusetzen und später anzurechnen. (eulerpool-AFX)