Optimistischer Rückenwind für K+S: Gewinnziele enger gesteckt
Der Dünger- und Salzhersteller K+S hat im dritten Quartal durch hohe Preise für margenstarke Produkte profitabel gewirtschaftet. Trotz eines mengenbedingt geringeren Absatzes, hervorgerufen auch durch Wartungsarbeiten, konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent auf 879 Millionen Euro zulegen. Beeindruckend ist die Steigerung des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), das um rund zwei Drittel auf 111 Millionen Euro anwuchs und damit die Analystenerwartungen sogar übertraf.
Im Segment der Landwirtschaftsdüngemittel konnte K+S von dezenten Preiserhöhungen sowohl auf dem europäischen als auch auf internationalen Märkten profitieren. Der Geschäftsbereich Industrie, der Produkte für die Chemie-, Industrie- und Pharmabranche liefert, glich eine schwächelnde Nachfrage erfolgreich durch einen Anstieg beim Auftausalz aus. So bleibt das Preisniveau bei Spezialprodukten hoch und wurde stellenweise sogar weiter angehoben.
Der Konzern, unter der Leitung von Christian Meyer, hat die Prognose für den Jahresgewinn verfeinert und steuert jetzt einen operativen Gewinn zwischen 570 und 630 Millionen Euro an, wobei der zentrale Wert der Spanne unverändert bleibt. Entscheidende Einflussfaktoren für das Jahresendresultat sind die Kalidüngerproduktion im vierten Quartal, die zukünftigen Gaspreisentwicklungen sowie witterungsbedingte Faktoren, die die Nachfrage nach Auftausalz beeinflussen. Die durchschnittliche Analystenerwartung für das operative Jahresergebnis liegt bei 610 Millionen Euro und bewegt sich somit oberhalb des Mittelwerts der zugesagten Bandbreite.
Trotz steigender Investitionen, vor allem wegen des Hochlaufprojekts Bethune in Kanada und der Werra-2060-Initiative, erwartet K+S für den bereinigten freien Finanzmittelfluss weiterhin positive Zahlen. Zukünftige Unternehmenspläne beinhalten die Erhöhung der Produktion von gewinnträchtigeren Spezialprodukten und eine Reduzierung der Produktionsabwässer.
Der Aktienkurs von K+S zeigte sich an der Börse wenig verändert und pendelte zwischen marginalen Gewinnen und Verlusten, was den zuletzt beobachteten Stabilisierungsversuch fortführt. Seit dem Höchststand im Juni hat die Aktie etwa 38 Prozent nachgegeben. JPMorgans Analystin Angelina Glazova äußerte sich positiv über die soliden Quartalszahlen, wies jedoch darauf hin, dass die relativ weit gefasste Gewinnspanne den Ergebnissen etwas von ihrem Glanz nimmt.

