Ölpreise erholen sich – Geopolitische Spannungen als Impulsgeber
Die Ölpreise haben sich zur Wochenmitte etwas erholt, nachdem Berichte über mögliche geopolitische Spannungen im Nahen Osten die Marktteilnehmer in Alarmbereitschaft versetzten. Laut einem CNN-Bericht bereitet Israel eine mögliche Militäroperation gegen iranische Atomanlagen vor. Diese Nachricht ließ den Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli auf 66,29 US-Dollar steigen, was einer Erhöhung um 91 Cent gegenüber dem Vortag entspricht. Auch die US-Sorte WTI verzeichnete einen ähnlichen Aufschlag und erreichte 62,82 Dollar pro Barrel für Juni-Lieferungen.
CNN, das sich auf anonyme Quellen beruft, berichtet, dass eine endgültige Entscheidung der israelischen Regierung über einen Luftschlag gegen Iran noch aussteht. Währenddessen laufen intensivierte Gespräche zwischen den USA und dem Iran, mit dem Ziel, ein neues Abkommen zu schließen, das den Iran zur Begrenzung seines Atomprogramms bewegen soll. Der Iran erhofft sich im Gegenzug eine Lockerung der Sanktionen, die das Land wirtschaftlich schwer belasten. Eine vollständige Aufgabe der Nukleartechnologie und eigenständigen Urananreicherung wird von Teheran jedoch kategorisch abgelehnt.
Im bisherigen Jahresverlauf sind die Ölpreise, bedingt durch konjunkturelle Unsicherheiten, um nahezu zehn Prozent gefallen. Die politischen Maßnahmen der US-Regierung unter Donald Trump, insbesondere die Einführung von Zöllen im April, führten zu einem bemerkenswerten Preisrückgang bei Brent auf etwa 58 Dollar, einem Tiefstand seit Frühjahr 2021. Zusätzlich belastet wird der Markt durch ein gestiegenes Angebot der Ölförderländer, besonders durch die jüngste Produktionssteigerung des Opec+-Verbundes, angeführt von Saudi-Arabien und Russland.