Nexperia-Lieferkrise im Aufwind: Erste Entspannung für die Autoindustrie
Der diplomatische Knoten zwischen Europa und China in Bezug auf die Chip-Lieferungen des Halbleiterherstellers Nexperia scheint sich zu lösen. Bundeskanzler Friedrich Merz äußerte sich zuversichtlich über eine Wiederaufnahme der Lieferungen, nachdem er am Rande eines Klimagipfels in Belém mit dem geschäftsführenden niederländischen Ministerpräsidenten Dick Schoof intensive Gespräche geführt hatte. Beide hatten auch ihre Außenminister beauftragt, auf internationaler Ebene mit der Volksrepublik China zu verhandeln, um die Lieferkette entscheidend zu entlasten.
Grund für die Unterbrechung der Lieferungen waren geopolitische Spannungen, nachdem die niederländische Regierung Kontrolle über den chinesisch geführten Betrieb in Nimwegen übernahm. Diese Maßnahme führte zu einem vorübergehenden Exportstopp chinesisch hergestellter Nexperia-Chips, was in der Automobilbranche für Alarmstimmung sorgte.
Schoof überbrachte nun die Nachricht, dass China die Wiederaufnahme der Lieferungen aus den chinesischen Nexperia-Fabriken zugestimmt hat. "Wir wurden von China darüber informiert, dass sie die Wiederaufnahme der Lieferungen ermöglichen werden", sagte er, und hob die Bedeutung dieser Entwicklung für die deutsche Automobilindustrie hervor. Dies sind in der Tat ermutigende Nachrichten für die deutschen Autobauer.
Ralf Brandstätter von Volkswagen bestätigte gegenüber dem Handelsblatt, dass das chinesische Handelsministerium bereits erste Exporte ermöglichte. Wie nachhaltig diese Lösung ist, hängt jedoch stark von der globalen politischen Stabilität ab. "Die Versorgung mit den betroffenen Nexperia-Chips ist bis mindestens Ende nächster Woche gesichert", fügteder hinzu. Auch Aumovio, eine Tochter von Continental, äußerte sich erfreut über die Lizenzvergabe durch China. Die fortlaufende Zulieferung von Bauteilen nach Budapest wurde von CEO Philipp von Hirschheydt positiv kommentiert, was zu einer weiteren Entspannung in der Branche beitragen dürfte.

