Neuer Anlauf zur Organspendereform: Wie ein Systemwechsel Leben retten könnte
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken setzt große Hoffnungen in eine erneute Diskussion im Bundestag zur Reform der Organspenderegelung. Ihr Ziel ist, durch eine verstärkte Aufklärung mehr Menschen zur Ausstellung eines Spenderausweises zu bewegen und dem oft diskutierten Organspenderegister zum Durchbruch zu verhelfen, wie sie im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland ausführte.
Warken betonte, dass sowohl Gegner als auch Befürworter der sogenannten Widerspruchslösung ein gemeinsames Interesse daran teilen, die Situation für Patienten auf der Warteliste zu verbessern. Schon das Führen einer Debatte über dieses Thema könne in der breiten Öffentlichkeit Bewusstsein schaffen und Akzeptanz fördern.
Im vergangenen Jahr hatte der Bundestag bereits über eine parteiübergreifende Initiative zur Einführung der Widerspruchslösung beraten. Dieses Modell sieht vor, dass jeder Bürger automatisch als Organspender gilt, es sei denn, er widerspricht aktiv. Die Entscheidung darüber fiel jedoch den damals anstehenden Neuwahlen zum Opfer. Dies war der zweite Versuch, nachdem bereits 2020 ein erster Entwurf gescheitert war.
Stattdessen verabschiedeten die Abgeordneten ein Gesetz, das an der bisherigen Zustimmungslösung festhält, aber besser über Organspende aufklären und die Bereitschaft zur Dokumentation fördern soll.