Nahost-Eskalation beunruhigt deutsche Innenminister
Die zunehmenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran haben die Sicherheitslage weltweit erneut in den Fokus gerückt und auch die Innenminister Deutschlands beschäftigt. Joachim Herrmann, der bayerische Innenminister aus den Reihen der CSU, sprach in einem Interview im Deutschlandfunk von einer "dramatischen Eskalation" und betonte, dass der Schutz von jüdischen und israelischen Einrichtungen in Deutschland nun oberste Priorität habe. Insbesondere soll dabei darauf geachtet werden, übermäßige Reaktionen in der Öffentlichkeit zu verhindern, da seit dem Hamas-Angriff auf Israel bereits ein Anstieg von Übergriffen und Hetze verzeichnet wurde. Noch bis Mittwoch beraten die Innenminister in Bremerhaven über die Sicherheitslage.
In der Nacht zuvor hatte Israel großflächige Angriffe auf iranische Städte und Atomanlagen durchgeführt, worauf Teheran mit dem Start von über 100 Drohnen in Richtung Israel reagierte. Diese Entwicklung könnte möglicherweise im UN-Sicherheitsrat diskutiert werden, wie der SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich voraussah. Er betonte, dass Israels Recht auf Selbstverteidigung von einer tatsächlichen Bedrohungslage abhängen müsse und die Situation im Sicherheitsrat behandelt werden könnte.
Zugleich warnte Mützenich vor den Gefahren, die das iranische Atomprogramm mit sich bringt, und kritisierte Teherans fortwährende Eskalation als unverantwortlich. So bleibt abzuwarten, ob die internationale Gemeinschaft in der Lage ist, die Krisenregion vor einem Flächenbrand zu bewahren.