Mögliche Zinssenkungen der Fed bleiben auf der Agenda
Die US-Notenbank Federal Reserve signalisiert in ihrem kürzlich veröffentlichten Sitzungsprotokoll eine potentielle Bereitschaft, die Zinssätze im laufenden Jahr zu senken. Im Konsens teilten "fast alle" Mitglieder die Einschätzung, dass eine Zinssenkung zu einem geeigneten Zeitpunkt in 2019 angebracht sein könnte. Dieser Schritt ließe sich mit dem anhaltenden Rückgang der Inflationsraten begründen, wenngleich dieser als inkonsistent beschrieben wird.
Bereits bei ihrem letzten Treffen im März wurden die Leitzinsen von der Fed unverändert belassen, doch ließ sie Raum für zukünftige Senkungen. Diese Andeutungen sind in Einklang mit den Erwartungshaltungen der Finanzmärkte, die auch weiterhin mit Zinssenkungen rechnen.
Trotz dieser Hinweise führten neueste Wirtschaftsdaten zu einer gedrosselten Erwartungshaltung bezüglich der Senkung der Zinsraten. Der Arbeitsmarkt zeigte sich robust und die Inflation im März überraschend hoch, was einige Fed-Vertreter sogar dazu veranlasste, die Möglichkeit von Zinssenkungen generell zu hinterfragen.
Ein weiterer Diskussionspunkt innerhalb der Fed war der schrittweise Abbau ihrer überdimensionierten Bilanz, für den nun eine Verlangsamung beschlossen wurde. Die aktuelle Rückführung über auslaufende Anleihen beläuft sich auf 95 Milliarden US-Dollar monatlich. Jerome Powell, der Vorsitzende der US-Notenbank, kündigte zwar eine Verlangsamung des Tempos an, ließ jedoch Details offen.
Die Finanzmärkte, scheinbar unbeeindruckt von den veröffentlichten Minutes, zeigten keine signifikanten Bewegungen in Folge des Protokolls. Der Euro hielt sich stabil nahe seines Tagestiefs zum Dollar und der Anstieg der US-Inflationszahlen ließ ihn nicht unter die Schwelle von 1,08 Dollar fallen. Auch an den Renditen wie an der Entwicklung des US-Aktienmarktes waren kaum Veränderungen festzustellen, beide verblieben nahe ihren Tageshöchstständen bzw. in der Verlustzone. (eulerpool-AFX)