Mittelstandsverbände fordern Klarstellung von Bundesarbeitsministerin Bas
In einem bemerkenswerten Schritt haben führende Mittelstandsverbände Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas öffentlich aufgefordert, ihre jüngsten Aussagen beim Juso-Bundeskongress zu überdenken. In einem am Dienstag veröffentlichten Schreiben, das in der 'Bild' Thema war, berichteten die Verbände von ihrer Verwunderung und Besorgnis angesichts der Äußerungen, die Bas bei dem Treffen der Jusos getätigt hatte.
Die Ministerin hatte in ihrer Rede den Eindruck erweckt, Arbeitgeber mit kritischen Äußerungen ins Visier genommen zu haben, obwohl gerade diese tagtäglich Werte schaffen und damit einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Stabilität leisten. In dem Brief bitten die 15 Verbandschefs die SPD-Vorsitzende, klarzustellen, dass der Mittelstand nicht als Gegner gesehen wird, sondern vielmehr als unverzichtbarer Bestandteil der deutschen Wirtschaft.
Indem sie bei den Jungsozialisten von ihrem Auftritt beim Arbeitgebertag sprach, betonte Bas, wie deutlich dort geworden sei, gegen wen 'wir eigentlich gemeinsam kämpfen' müssten. Diese Aussage hat nicht nur bei den Mittelstandsverbänden Stirnrunzeln hervorgerufen, sondern auch bei Einzelpersonen wie Christoph Ahlhaus vom BVMW scharfe Kritik ausgelöst.
Ahlhaus warf der Ministerin vor, Unternehmer-Bashing zu betreiben und äußerte sich im Redaktionsnetzwerk Deutschland entsprechend deutlich. Wolfgang Große Entrup vom VCI fügte hinzu, dass Bas‘ Rede Fragen aufwerfe, ob die Partei noch eine Arbeiterpartei sei oder sich in ein politisches Paralleluniversum begeben habe.
Er betonte die Notwendigkeit, gemeinsam an der Zukunft des Standorts Deutschland zu arbeiten und dass ein Zusammenhalt von Politik und Wirtschaft dringend erforderlich sei. Die Botschaft der Verbände ist klar: Es gehe nicht um einen Klassenkampf, sondern um partnerschaftliche Zusammenarbeit.

