Marathon: Bungies langer Atem – Sony hält am Release bis März 2026 fest
Über Bungies Marathon legte sich in den letzten Monaten ein Schatten aus Zweifeln, Verschiebungen und unruhigen Gerüchten. Was einst als strahlendes Comeback der Kultmarke gefeiert wurde, geriet zur Geduldsprobe – für Fans, Studio und Investorengremien zugleich. Doch Sony-Finanzchefin Lin Tao ließ nun in einer Investorenkonferenz aufhorchen: Marathon soll bis zum 31. März 2026 definitiv erscheinen. „Wir arbeiten weiterhin daran“, erklärte sie, „und sind fest entschlossen, den Titel wie geplant zu veröffentlichen.“
Verletzter Stolz, erloschene Euphorie
Damit setzt Sony ein unmissverständliches Zeichen: Aufgeben ist keine Option. Nach Monaten der stillen Korrekturen und technischen Überprüfungen läuft das Projekt wieder mit angepassten Zielen. Zwischen 22. und 28. Oktober fand ein ausgedehnter Techniktest mit 80 000 Teilnehmenden statt, bei dem die Entwickler vor allem zwei zentrale Kennzahlen geprüft haben – das Spielgefühl und die Spielerbindung. Nun werden Daten gesichtet, Schwachstellen beseitigt und Mechaniken nachgeschärft.
Schon im September 2025 sollte das ambitionierte Extraction‑Shooter‑Projekt das Licht der Spielewelt erblicken. Doch ein Diebstahl vertraulicher Art‑Assets, interne Qualitätsprobleme und atmosphärische Spannungen im Studio führten zu abruptem Gegenwind. Der ursprünglich geplante Start verpuffte – und innerhalb der Belegschaft, so heißt es, fiel die Stimmung zeitweise in den Keller. Dass nun konkrete Fortschritte sichtbar werden, dürfte für Bungie mehr sein als bloß Schadensbegrenzung: Es ist ein Versuch der Wiedergutmachung, eine Rückkehr zu dem, was die Marke einst ausmachte – Risikofreude, Vision, Selbstbewusstsein.
Zusammenhalt unter Druck
Lin Tao betonte, dass Sony und Bungie gemeinsam an Verbesserungen arbeiten – ein Signal, das Vertrauen schaffen soll, wo Skepsis wuchert. Man wolle Marathon nicht halbgar auf den Markt bringen, sondern die gesteckten Maßstäbe tatsächlich halten. Frei übersetzt: Ein unfertiges Spiel wäre schlimmer als eine weitere Verschiebung. Dass dennoch der Zeitplan bestätigt wird, lässt vermuten, dass das tragende Fundament nun steht.
Trotz Konkurrenz durch Giganten wie Escape from Tarkov oder ARC Raiders bleibt Marathon ein potenzielles Leuchtturmprojekt – wenn Bungie die Balance zwischen technischem Anspruch, Genre‑Innovation und dem typischen Destiny‑Feingefühl trifft.
Der Weg der Läufer
Was bleibt, ist ein Studio auf glühendem Boden, das gelernt hat, dass Marathon nicht nur ein Spiel, sondern eine passende Metapher ist: lang, anstrengend, aber lohnend. Und vielleicht liegt genau darin seine Faszination – eine Geschichte über Ausdauer im Angesicht von Rückschlägen. Wird Bungie die Ziellinie tatsächlich erreichen oder stolpert es kurz vor dem Schlusssprint? Schreib es uns in die Kommentare.


