Magazin: Viele Ärzte verbieten Austausch von Medikamenten

Waldems-Esch (dts) - Deutsche Ärzte verbieten inzwischen bei jedem siebten Rezept, dass der Apotheker das verordnete Medikament gegen ein wirkstoffgleiches, aber günstigeres Präparat austauscht. Das ist das Ergebnis einer bisher unveröffentlichten Datenanalyse des Marktforschungsinstituts Insight Health, meldet der "Spiegel". Demnach streichen niedergelassene Ärzte bundesweit bei 14,9 Prozent aller Verordnungen das "Aut-idem"-Kästchen durch, womit sie einen Austausch der Medikamente verbieten.

Diese Praxis wird regional allerdings höchst unterschiedlich gehandhabt. In Bayern wird das "Aut-idem"-Kästchen nur bei jedem 13. Rezept durchgekreuzt, in Baden-Württemberg dagegen bei jedem sechsten und in Bremen gar bei jedem viertem. Medizinisch sei das nicht zu erklären, sagt Ulrich Schwabe von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. "Solche Unterschiede erklären sich wohl eher durch erfolgreiches Pharma-Marketing". Vor allem der Pharmakonzern Sandoz profitiert von den "Aut-idem"-Kreuzen. Denn bei fast jedem dritten Sandoz-Präparat, das in der Apotheke abgegeben wird, haben Ärzte den Austausch durch ein günstigeres Präparat verboten. Den bundesweit überdurchschnittlich hohen Anteil erklärt Sandoz-Sprecher Hermann Hofmann mit den "über lange Jahre gewachsenen Kundenbeziehungen zu vielen Ärzten". Dabei tritt Sandoz vor allem als Sponsor von Ärztenetzen in Erscheinung, von denen es in Deutschland mittlerweile rund 400 gibt. Sandoz unterstütze die Vor-Ort-Kooperationen der Mediziner etwa durch Anzeigen auf deren Homepages, mit Infoständen und Fortbildungsveranstaltungen – aber nicht als Gegenleistung für Verordnungen, wie der Firmensprecher versichert. Je nach Maßnahme zahle Sandoz maximal 200 Euro im Jahr pro Arzt. Auch die Firmen Heumann Pharma und TAD sponsern Ärztenetze und profitieren in überdurchschnittlicher Weise von den "Aut-idem"-Verbote der Ärzte. Sie lehnten es aber ab, konkrete Fragen nach den Zahlungen an die Ärztenetze zu beantworten.
DEU / Gesundheit / Unternehmen
29.01.2011 · 13:23 Uhr
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