Krankenkassen verteuern sich für Versicherte 2017 weiter

Der Krankenkassen Zusatzbeitrag steigt 2017 nicht weiter an. Obwohl die Krankenkassen mit einem Anstieg um 0,3 Prozentpunkte rechneten, gibt das Bundesgesundheitsministerium für 2017 einen stabilen Zusatzbeitrag vor. Somit bleibt es bei 1,1 Prozent. Dennoch könnten die Beiträge bei den Kassen steigen. Auch in der privaten Krankenversicherung wird es teurer werden.

Ursprünglich sollte der Zusatzbeitrag 2017 um bis zu 0,3 Prozentpunkte steigen. Er hätte dann bei 1,4 Prozent gelegen. Insgesamt läge der Krankenkassenbeitrag dann bei 16,0 Prozent. Doch nun bleibt der Zusatzbeitrag stabil. Doris Pfeiffer, die Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung rechnet jedoch für das Jahr 2019 mit einem durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 1,8 Prozent. Sie begründet diese Entwicklung mit den steigenden Kosten im Gesundheitssystem. Zudem erhalten die Krankenkassen zu wenig Geldmittel für Hartz-IV-Empfänger. Derzeit belaufen sich Zahlungen auf 90 Euro pro Monat und Empfänger, notwendig seien allerdings 136 Euro. Allein für dieses Jahr entsteht hierdurch eine Finanzierungslücke in Höhe von 2,3 Milliarden Euro.

Auch der Gesundheitsökonom Jürgen Wasem ging ursprünglich 2017 von einem Zusatzbeitrag von 1,4 Prozent aus. Seinen Berechnungen zufolge steigt dieser bis 2020 sogar auf 2,4 Prozent an. Bis zum Jahreswechsel müssen die Kassen ihre Mitglieder über ihre individuellen Beitragsanpasungen informieren, falls sie diese trotz des stabilen Zusatzbeitrags vornehmen sollten.

Tipp: Derzeit liegt der Zusatzbeitrag je nach Kasse zwischen 0 und 1,9 Prozent. Welche Krankenkasse dabei in Ihrem Bundesland die günstigste ist, zeigt der Krankenkassen Vergleichsrechner.

Update 29. September 2016: Auch in der privaten Krankenversicherung stehen für etwa sechs Millionen Versicherte deutliche Beitragserhöhungen für 2017 an.

Krankenkassen Zusatzbeitrag: Gröhe will Erhöhung 2017 stoppen

Eine Herausforderung für die Krankenkassen ist der Zuzug von Flüchtlingen. Sobald diese anerkannt sind und Hartz IV erhalten, fallen sie unter die Zuständigkeit der gesetzlichen Krankenkassen. Allerdings lässt sich hier nur schwer kalkulieren, welche zusätzlichen Ausgaben auf die Kassen zukommen. Bereits im Juni hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) angekündigt, 1,5 Milliarden Euro mehr aus dem Gesundheitsfonds an die Kassen zu überweisen, um die Beiträge auch im Jahr 2017 stabil zu halten. Unklar ist, ob Pfeiffer diese Finanzspritze bereits in ihrer Einschätzung einbezogen hat.

Wann stehen die neuen Krankenkassenbeiträge für 2017 fest?

Der durchschnittliche Zusatzbeitrag 2017 bleibt laut GKV-Schätzerkreis stabil. Die Krankenkassen sind jedoch nicht an diese Einschätzung gebunden, sondern können ihren Zusatzbeitrag selbstständig festlegen. Derzeit gibt es mit der Metzinger BKK nur eine regionale Krankenkasse, die gänzlich auf einen Zusatzbeitrag verzichtet.

Erhöhung des Zusatzbeitrags 2017: Neues Argument für die Bürgerversicherung?

Die voraussichtliche Erhöhung der Krankenkassenbeiträge 2017 wird wahrscheinlich den kommenden Bundestagswahlkampf beeinflussen. Einerseits gibt es Forderungen, den Zusatzbeitrag wieder paritätisch zu gestalten, das heißt den Kostenaufwand gleichmäßig auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu verteilen. Bisher müssen Arbeitnehmer den Zusatzbeitrag komplett aus der eigenen Tasche zahlen. Andererseits dürfte die Beitragserhöhung die Forderung nach einer Bürgerversicherung wieder befeuern. Im letzten Bundestagswahlkampf hatten SPD, Grüne und Linkspartei für die Einführung einer solidarischen Bürgerversicherung geworben, in die obligatorisch nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Selbstständige und Beamte einzahlen.

Gesetzliche Krankenversicherung
[finanzen.de] · 13.10.2016 · 16:30 Uhr
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