Konjunktursorgen in den USA: Einkaufsmanagerindex unter Erwartungen
In einem unerwartet negativen Trend zeigt sich das Geschäftsklima US-amerikanischer Unternehmen im April deutlich getrübt. Der vom Analysehaus S&P Global herausgegebene Einkaufsmanagerindex erlebte einen spürbaren Rückgang von 1,2 Punkten, was mit 50,9 Punkten eine markante Abweichung von den Prognosen darstellt. Experten zeigten sich überrascht, da sie lediglich einen marginalen Dämpfer mit einer Prognose von 52,0 Punkten erwartet hatten.
Die Eintrübung des Geschäftsklimas ist branchenübergreifend zu beobachten, wobei sowohl der Dienstleistungssektor als auch die Industrie von einer Stimmungsverschlechterung betroffen sind. Dabei verzeichnet der Bereich der Dienstleistungen trotz einer Minusentwicklung weiterhin Wachstumssignale, wohingegen der Industriewert nun die kritische Wachstumsgrenze unterschritten hat.
Chris Williamson, Chefvolkswirt bei S&P Global, kommentiert, dass die Erholung der US-Wirtschaft mit dem Beginn des zweiten Quartals an Dynamik verloren hat. Er führt das auf ein anspruchsvolleres Geschäftsumfeld zurück, welches Firmen dazu bewegt hat, die Beschäftigungszahlen so stark zurückzufahren, wie seit der Weltfinanzkrise nicht mehr zu beobachten war, sieht man von den ersten Monaten der Corona-Pandemie ab.
Die Veröffentlichung dieses Indikators hat auch unmittelbare Auswirkungen auf die Finanzmärkte gehabt. Der US-Dollar musste nach Bekanntgabe der Stimmungsdaten Einbußen hinnehmen und sank gegenüber allen anderen Hauptwährungen. Parallel dazu fielen auch die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen merklich. (eulerpool-AFX)