Konjunkturelle Delle im Do-it-Yourself-Sektor: Baumarktbranche spürt Umsatzeinbußen
Die deutsche Baumarktbranche steht vor Herausforderungen: Trotz Preisanstiegen verzeichnete der Sektor 2023 einen Umsatzrückgang von 3,1 Prozent auf 21,2 Milliarden Euro – ein negativer Trend, der sich von der insgesamt leichten Umsatzsteigerung im Einzelhandel abhebt. Dies gab der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) bekannt. Schuld an der rückläufigen Entwicklung sind laut BHB vielfältig: Kriegsfolgen, Inflation und Verbraucherunsicherheiten, verstärkt durch unbeständiges Wetter in den schwächeren Frühjahrs- und Sommermonaten.
Innerhalb der Bau- und Gartenmärkte macht sich der Umsatzeinbruch besonders bei Freizeit- und Saisonwaren, Gartenmöbeln sowie Fliesen bemerkbar – hier gab es einen Einbruch von 11 Prozent. Auch das Online-Geschäft litt unter den aktuellen Gegebenheiten mit einem Minus von knapp fünf Prozent. Positiv zu vermerken ist allerdings die erhöhte Nachfrage nach Gartenchemie, Erden und Saatgut sowie Haushaltswaren.
Nach einem florierenden Geschäftsjahr 2022, das über den Erwartungen lag, befindet sich die Branche trotz der jetzigen Delle immer noch auf einem besseren Stand als vor Beginn der COVID-19-Pandemie im Jahr 2019. Franz-Peter Tepaß, BHB-Vorstandssprecher, attestiert der Branche eine gute Krisenbewältigung. Dennoch stehen weitere Herausforderungen bevor. Tepaß betont die Bedeutung des Klimawandels und die dadurch induzierten Extremwetterereignisse, die das Sortiment der Baumärkte beeinflussen: Anpassungen im Angebotsportfolio werden unumgänglich sein, um dem Bedarf der Kundschaft gerecht zu werden.
Für das kommende Jahr setzt der Sektor auf eine Erholung der Geschäfte, getragen von einer sich entspannenden Inflation und realen Lohnsteigerungen, die die Kaufkraft stärken könnten. Trotz dieser Hoffnungsschimmer warnt Tepaß vor einer Zunahme der Insolvenzgefahr bei Zulieferern und Dienstleistern - ein ernstzunehmendes Risiko für die Stabilität des Baumarktsegments. (eulerpool-AFX)