Kolumbiens Präsident Petro stoppt Geheimdienstkooperation mit USA
Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hat in einem überraschenden Schritt die Weitergabe von Geheimdienstinformationen an die USA gestoppt. Diese Entscheidung betrifft den Geheimdienst der Streitkräfte und alle weiteren Kontakte mit US-Sicherheitsbehörden. Petro erklärte auf der Plattform X, dass diese Maßnahme solange anhalte, wie Raketenangriffe auf Schiffe in der Karibik fortdauern. Der Präsident betont, dass im gemeinsamen Kampf gegen Drogen die Menschenrechte der karibischen Bevölkerung im Vordergrund stehen müssen.
Hintergrund der Entscheidung sind US-Operationen, bei denen es laut Petro auch einen kolumbianischen Todesopfer gegeben hat. Er kritisiert diese als außergerichtliche Hinrichtung. Die von Präsident Donald Trump angeordneten Angriffe der US-Streitkräfte auf mutmaßliche Drogenhändlerschiffe in der Karibik und im östlichen Pazifik stehen in der Kritik. Auch UN-Menschenrechtsexperten werfen den USA völkerrechtswidriges Verhalten vor.
Ein Bericht von CNN zeigt, dass Großbritannien bereits einen ähnlichen Schritt gesetzt hat und den Austausch bestimmter Geheimdienstinformationen mit den USA aussetzt. Auch die "New York Times" berichtet über die zunehmenden Spannungen. Diese Entwicklungen wirken sich weiter negativ auf die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Bogotá und Washington aus. Der Entschluss, den Geheimdienstinformationsfluss zu stoppen, fällt in eine Zeit verstärkter Sanktionen der USA gegen Petro.
Unterdessen hat das US-Militär seine Präsenz in den Gewässern Lateinamerikas weiter gestärkt. Die "USS Gerald R. Ford", der größte Flugzeugträger der Welt, befindet sich nach Angaben der US-Marine im Einsatzgebiet des US-Südkommandos. Es wird spekuliert, ob die Militärpräsenz in der Region tatsächlich dem Kampf gegen Drogen dient oder ob sie auf die zunehmenden Spannungen mit Venezuela und dessen Präsidenten Maduro abzielen. Washington plant, Maduro in den USA vor Gericht zu stellen und beschuldigt ihn, in den Drogenschmuggel verwickelt zu sein.

