Klarna will Kreditkarten-Giganten mit neuem Bonusprogramm angreifen
Angriff im Premiumsegment
Mit den neuen Mitgliedschaften „Klarna Premium“ und „Klarna Max“ will das Unternehmen Premiumkunden locken, die bisher klassische Kreditkarten nutzen. Statt einer Kreditkarte genügt die Klarna-Debitkarte – dafür erhalten Mitglieder bis zu ein Prozent Cashback auf alle Zahlungen, Bonuszinsen auf Einlagen, Reiseversicherungen, eSIMs für Auslandsreisen und Loungezugänge an Flughäfen.
Der Preis: rund 18 Euro pro Monat für das Premium- und etwa 45 Euro für das Max-Abo. Damit bewegt sich Klarna im gleichen Segment wie Wettbewerber N26 oder Revolut, die ihre Premiumangebote ebenfalls mit Lifestyle-Leistungen und Versicherungen kombinieren.
Vom Zahlungsdienst zur Neobank
Klarna versucht, sich neu zu positionieren – weg vom Image des „Buy now, pay later“-Anbieters, hin zur vollwertigen Digitalbank. CEO Sebastian Siemiatkowski betont seit Monaten: „Wir sind längst mehr als nur ein Zahlungsdienst.“ Bereits im Juni hatte Klarna das eigene Debitkartenangebot erweitert, um die klassischen Services wie Ratenzahlungen oder gebührenfreie Lieferungen stärker an die Karte zu binden. Ziel ist es, mehr Kundinnen und Kunden an das eigene Ökosystem zu binden – und den Anteil des Endkundengeschäfts zu erhöhen.
Wachsende Konkurrenz auf dem Bankenmarkt
Der Vorstoß erfolgt in einem hart umkämpften Umfeld: Neben Neobanken wie Revolut und N26 erweitern auch Neobroker wie Trade Republic oder Scalable Capital ihr Angebot in Richtung digitales Banking. Gleichzeitig drängen internationale Banken wie JP Morgan und BBVA verstärkt nach Deutschland.
Ob Klarna mit seinen Premium-Abos wirklich in das angestammte Terrain der Kreditkartenriesen vordringen kann, hängt letztlich davon ab, ob Kunden bereit sind, für digitale Bankdienstleistungen monatlich bis zu 45 Euro zu zahlen – und Klarna tatsächlich als Lifestyle-Bank und nicht nur als Zahlungsdienstleister wahrnehmen.


