KI-Bewerbungen vor Gericht: Bayerische Justiz befasst sich mit abgelehnten TUM-Studenten
Die Technische Universität München (TUM) sieht sich mit juristischen Auseinandersetzungen konfrontiert, nachdem sie drei Studienbewerber abgelehnt hatte, denen vorgeworfen wird, Künstliche Intelligenz (KI) für ihre Bewerbungsschreiben verwendet zu haben. Dies wurde von einem Sprecher der Hochschule bestätigt. Die Bewerbungsschreiben fielen durch ihre bemerkenswerte Dichte an Informationen sowie ihr nahezu fehlerfreies Englisch auf und zogen so die Aufmerksamkeit der Prüfer auf sich. Insbesondere ein vergleichender Blick auf vorherige Bewerbungsversuche eines der Studienanwärter ließ die Verantwortlichen stutzig werden.
Das Verwaltungsgericht München wies einen Eilbeschluss zur Aufhebung der Ablehnung zurück. Der dazugehörige Hauptsacheantrag wurde nicht weiterverfolgt, da der Kläger seine Klage zurücknahm. Weitere Fälle, die ähnliche Vorwürfe aufweisen, harren derzeit noch ihrer Gerichtsverhandlung.
Die universitäre Gemeinschaft in Bayern reagiert indes mit der Bildung von Arbeitsgruppen auf den Sachverhalt. Juristen aus verschiedenen Universitäten des Verbundes Universität Bayern e.V. tauschen sich nun über potentielle juristische Maßnahmen aus. Obwohl bis dato keine einheitliche juristische Linie festgelegt wurde, betont der Geschäftsführer des Verbundes, Alexander Fehr, die Notwendigkeit für einen intensiveren Austausch zu dem Thema KI in der Lehre und die Abstimmung bei Bewerbungen und Prüfungen, nicht nur innerhalb Bayerns, sondern auch im nationalen und internationalen Rahmen.
Diese Entwicklung spiegelt eine zunehmende Beschäftigung mit den Herausforderungen wider, die der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im akademischen Kontext mit sich bringt, und dürfte richtungsweisende Entscheidungen für zukünftige Bewerbungsprozesse mit sich bringen. (eulerpool-AFX)
