Kapitalspritze für Orsted: Windkraftgigant trotzt finanziellen Widrigkeiten
Der dänische Energiekonzern Orsted steht aufgrund politischer Entscheidungen von US-Präsident Donald Trump zur Begrenzung der Offshore-Windkraft vor einer finanziellen Herausforderung. Ein geplanter Teilverkauf des US-Windparkprojekts "Sunrise" vor New Yorks Küste wurde abgesagt, was Orsted in eine Finanzierungsklemme bringt. Um diese zu überwinden, plant das Unternehmen eine Kapitalerhöhung von bis zu 60 Milliarden dänischen Kronen (ca. 8 Mrd. Euro). Aktionäre erhalten Bezugsrechte entsprechend ihres Anteils. Der dänische Staat, als Mehrheitsaktionär, unterstützt diesen Schritt, nicht gezeichnete Aktien möchte die Bank Morgan Stanley übernehmen. Am 5. September soll eine außerordentliche Hauptversammlung darüber entscheiden. Die Orsted-Aktie fiel zu Wochenbeginn auf ein Rekordtief. Analysten bezeichnen die Kapitalmaßnahme als notwendigen Schritt für das angeschlagene Unternehmen. Analystin Jenny Ping von Citigroup kommentierte, die Nachricht sei angesichts der verschlechterten Bilanz nicht unerwartet. Sie schätzt, dass bereits eine geringere Kapitalerhöhung den Finanzbedarf hätte decken können. Orsted, bekannt für den Bau und Betrieb von Wind- und Solarparks, sieht sich durch Trumps Maßnahmen in der Windkraftbranche beeinträchtigt. Der Ex-Präsident stoppte Genehmigungen neuer Projekte und strich wichtige Steuergutschriften. Trotz dieser Herausforderungen plant Orsted, sein europäisches Onshore-Windparkgeschäft zu verkaufen und bis 2026 rund 35 Milliarden Kronen einzunehmen. Im ersten Halbjahr stieg der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um zehn Prozent auf 15,5 Milliarden Kronen. Der operative Gewinn wuchs im zweiten Quartal leicht, und die Jahresprognose wurde bestätigt.

