Iran erhöht Urananreicherung: Potenzial für Spannungen eskaliert
Der Iran hat seine Urananreicherung auf ein Niveau drastisch ausgeweitet, das nahe an waffenfähiges Material heranreicht. Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, äußerte seine Besorgnis über diesen Schritt, der als Reaktion auf die Rüge europäischer Mächte gegen die Islamische Republik erfolgt.
Dies könnte das Potenzial des Iran erhöhen, Uran auf 60 Prozent Reinheit zu produzieren – ein kritischer Schwellenwert – um das Sieben- bis Achtfache. Grossi betonte, dass die massive Menge an angereichertem Material bald verfügbar sein werde und fragte nach den Gründen hinter der Produktion.
Die iranischen Führungskräfte hatten im Vorfeld signalisiert, dass sie die Anreicherung als Antwort auf eine Resolution steigern würden. Der Vorstoß des Irans wird die Beziehungen zu den USA, insbesondere angesichts der möglichen Rückkehr Donald Trumps in das Weiße Haus, sowie zu den europäischen Mächten und Israel weiter belasten.
Trump hatte durch den einseitigen Ausstieg aus einem im Jahr 2015 geschlossenen Atomabkommen die Spannungen verschärft und eine Serie von Sanktionen verhängt. Seit 2019 vergrößert der Iran aggressiv sein Atomprogramm und betont dabei, es sei für friedliche, zivile Zwecke gedacht.
In den letzten Monaten warnte Teheran, dass es seine nukleare Strategie anpassen könnte, sollte eine existenzielle Bedrohung auftreten. Zu diesen Warnungen gesellt sich ein zunehmendes militärisches Umfeld, in dem der Iran in einen offenen Konflikt mit Israel geraten ist.
Eine von UK, Frankreich und Deutschland eingebrachte Resolution, die von den USA unterstützt wurde, fordert eine umfassende Untersuchung der Nuklearaktivitäten durch die UN und mahnt die unzureichende Kooperation des Irans an. Dies könnte zur Wiedereinführung von UN-Sanktionen führen.
Ein mögliches Einlenken des Irans deutete sich an, als iranische Beamte Gespräche mit der IAEA über eine Begrenzung ihres hochangereicherten Uranvorrats führten. Allerdings bleiben westliche Beobachter skeptisch und verlangen konkrete, substanzielle Aktionen anstelle von Versprechungen.
Die Konfiguration der Zentrifugen im Fordow-Anlage des Iran hat sich geändert, sodass die Produktion signifikant gesteigert wurde. Auch im Natanz-Werk soll eine neue Zentrifugenreihe in Betrieb genommen werden.
Experten vermuten, dass der Iran über genügend spaltbares Material verfügt, um mehrere Nuklearwaffen zu bauen, sollte dies beabsichtigt sein.

