Internationale Forderungen nach Waffenruhe im Gazastreifen verstärken sich
Die internationale Gemeinschaft appelliert mit Nachdruck an Israel, eine umfassende Untersuchung der tragischen Ereignisse im Gazastreifen einzuleiten, bei denen zahlreiche Palästinenser ihr Leben verloren. Die fatalen Vorkommnisse traten im Zusammenhang mit der Ankunft von Hilfslieferungen auf und haben zugleich Besorgnisse über die angespannte humanitäre Situation der circa 2,2 Millionen dort ansässigen Menschen geschürt. Verschiedene arabische Nationen machen Israel direkt verantwortlich für die Todesfälle, eine Anschuldigung, die Israels Streitkräfte vehement zurückweisen.
Die Konsequenzen des Vorfalles für anhaltende Verhandlungen bezüglich eines Waffenstillstands sind noch ungewiss. Es herrscht die Befürchtung, dass dieses Ereignis die Verhandlungsposition der im Gazastreifen herrschenden Hamas stärken und zu einem Wendepunkt im seit Monaten andauernden Konflikt eskalieren könnte.
Berichte über den genauen Hergang der Ereignisse variieren. Bewohner des Gazastreifens hatten offenbar in Verzweiflung versucht, Hilfsgüter zu ergattern, als es zu dem Unglück kam. Die palästinensische Seite beschuldigt israelische Soldaten, bewusst auf Menschen geschossen zu haben, während das israelische Militär die chaotischen Zustände als Ursache für die Todesfälle nennt.
Internationalen Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge ist die prekäre humanitäre Lage im Gazastreifen die Grundbedingung für die Risikobereitschaft seiner Bewohner. Die Not nach Nahrung, Wasser und anderen lebensnotwendigen Gütern sei so groß, dass viele ihr Leben aufs Spiel setzten.
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock äußerte sich sehr betroffen und verlangt eine lückenlose Aufklärung der Ereignisse durch Israel. Sie betonte die Dringlichkeit einer humanitären Waffenruhe und forderte mehr Hilfe für die Region. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel äußerten sich ähnlich und sprachen sich für den Schutz der Zivilbevölkerung aus. Im Zuge dessen verkündete die EU-Kommission, zukünftig weitere finanzielle Unterstützungen für die Palästinenser bereitzustellen, mit einem Teil der Mittel, der an das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA fließen soll.
Auch die USA fordern Antworten und haben eine Untersuchung der Ereignisse angekündigt. Die chinesische Regierung verurteilte ebenfalls den Vorfall und rief alle Beteiligten, insbesondere Israel, zum Ende der Feindseligkeiten auf. Arabische Staaten übten scharfe Kritik an Israel und forderten verstärkten Schutz für die palästinensische Zivilbevölkerung gemäß internationalem humanitären Recht. (eulerpool-AFX)