Innovation und Sicherheit: Bundespolizei stärkt Drohnenabwehr
In einer eindrucksvollen Maßnahme stärkt die Bundespolizei ihre Kapazitäten zur Abwehr von Drohnen, um auf die zunehmenden Bedrohungen durch unbemannte Luftfahrzeuge zu reagieren. Alexander Dobrindt, Bundesinnenminister und Mitglied der CSU, hat eine neue Spezialeinheit ins Leben gerufen, die über die Fähigkeit verfügt, Drohnen aufzuspüren, abzufangen und gegebenenfalls unschädlich zu machen.
Diese Einheit wird strategisch an Flughäfen und in sicherheitsrelevanten Gebieten stationiert, um im Bedarfsfall schnell eingreifen zu können. In ihrer Anfangsphase besteht die Einheit aus etwa 60 Bundespolizisten, wobei ein schnelles Wachstum auf 130 Spezialkräfte geplant ist.
Modernste Technologien, darunter KI-gesteuerte Störsysteme und automatische Abfangdrohnen, sollen zum Einsatz kommen. Die Bundesregierung plant zudem eine Reform des Bundespolizeigesetzes und des Luftsicherheitsgesetzes, um der Bundespolizei mehr Befugnisse an Orten wie Bahnhöfen und Flughäfen zu gewähren.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Initiative ist die mögliche Amtshilfe, die die Einheit den Landespolizeien leisten kann. Alle Spezialeinheiten der Bundespolizei, einschließlich dieser neuen Drohnenabwehr, sind der Bundespolizeidirektion 11 in Berlin unterstellt.
Der Leiter, Olaf Lindner, betonte die Signalwirkung dieser Maßnahme sowohl für die deutsche Gesellschaft als auch als Abschreckung für potenzielle Gegner. Parallel zur Einführung der Einheit ist vorgesehen, der Bundeswehr mehr Kompetenzen zur Abwehr von Drohnen in kritischen Situationen zu geben.
Diese Reformen sind angesichts der steigenden Drohnenaktivitäten über kritischen Infrastrukturen in Deutschland, wie Flughäfen, Wasserversorgern und Energieunternehmen, besonders dringlich geworden. Dobrindt kündigte zudem die Gründung eines Drohnenabwehrzentrums an, das bundesweite Lagebilder erstellen soll.
Für 2025 und 2026 hat der Haushaltsausschuss des Bundestages über 100 Millionen Euro für diese Zwecke bewilligt. In Ahrensfelde wurde Dobrindt von den Spezialkräften demonstriert, wie Drohnen durch verschiedene Techniken unschädlich gemacht werden können.
Die Technik zur Drohnenabwehr wird aufgeteilt in stationäre Systeme, die an großen Flughäfen und in der Hauptstadt installiert werden, mobile Systeme und hochmobile Einsatztrupps, die kurzfristig reagieren können. Die Installation dieser Systeme soll an Flughäfen wie Frankfurt, Köln/Bonn, München, Berlin-Brandenburg, Hamburg, Düsseldorf und Stuttgart priorisiert werden.
Der Bundespolizei-Präsident, Dieter Romann, berichtete von zahlreichen Drohnensichtungen bereits in diesem Jahr und hob die Notwendigkeit hervor, technologisch stets auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Die Bundesregierung plant daher auch ein neues Forschungszentrum sowie Unterstützung für Start-ups in diesem Bereich.
Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, begrüßt die schnelle Reaktion der Regierung auf die Bedrohung durch unautorisierte Drohnen. Er warnte vor der hybriden Bedrohung, die von den Drohnen ausgeht, und lobte das Maßnahmenpaket als wichtigen Schritt zur Schließung einer kritischen Sicherheitslücke.

