IMF warnt: US-Haushaltsdefizit birgt Globalrisiko

In einer aktuellen Bewertung des Internationalen Währungsfonds (IMF) wird die Haushaltspolitik der USA scharf kritisiert. Der Fonds stellt fest, dass die hohen Staatsdefizite der USA nicht nur die Inflation befeuern, sondern auch signifikante Risiken für die globale Wirtschaft darstellen. So wird für das kommende Jahr ein fiskalisches Defizit von 7,1 Prozent erwartet, welches das Dreifache des Durchschnitts anderer Industrienationen darstellt.

Ebenfalls im Fokus steht die Verschuldung der chinesischen Regierung, die bis 2025 ein Defizit von 7,6 Prozent erreichen soll – mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnitt für Schwellenländer. China kämpft mit schwacher Nachfrage und einer Immobilienkrise.

Vier Länder müssen laut IMF entscheidende politische Maßnahmen ergreifen, um fundamentale Ungleichgewichte zwischen Ausgaben und Einnahmen zu adressieren: nebeneinander stehen die USA, China, das Vereinigte Königreich und Italien. Gerade die ausufernden Ausgaben der USA und Chinas könnten tiefgreifende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben, warnt der IMF.

Die Analyse kommt zu einer Zeit, in der Experten und Investoren das Jahr 2025 als Wendepunkt in der US-Haushaltspolitik ansehen. Donald Trump als voraussichtlicher republikanischer Präsidentschaftskandidat plant, seine Steuersenkungen von 2017 dauerhaft zu machen, was laut des Think-Tanks Committee for a Responsible Federal Budget Zusatzkosten von 5 Billionen US-Dollar verursachen könnte. Die Demokraten werden derweil kritisiert, zu wenig Einsparungen bei den "Ermessensausgaben" für Gesundheitswesen und Sozialversicherung vorzunehmen.

Pierre-Olivier Gourinchas, Chefökonom des IMF, sieht besonders die fiskalische Lage der USA als besorgniserregend an. Sie könnte die Bemühungen der Federal Reserve erschweren, die Inflation wieder auf 2 Prozent zu senken. Ein Ausgleich müsse gefunden werden.

Globale Sorgen werden durch die hohe Verschuldung geschürt, die während der Pandemie und den steigenden Kreditkosten als Reaktion auf die schlimmste Inflation seit Jahrzehnten zunahm. In der Eurozone wurden Haushaltsdefizite im Jahr 2023 eingedämmt, während die USA ein "bemerkenswert großes fiskalisches Abrutschen" zeigten. Das US-Defizit brachte letztes Jahr zusätzliche 0,5 Prozentpunkte zur Kerninflation bei.

Große und plötzliche Steigerungen der US-Kreditkosten könnten sich auf Anleiherenditen weltweit auswirken und Wechselkursschwankungen in Schwellenländern verursachen. Eine Zinssteigerung in den USA von 1 Prozent könnte zu einer 90-Basispunkte-Erhöhung in anderen Industrienationen führen, so die Analyse des IMF.

Im Vergleich dazu seien chinesische Staatsschulden überwiegend in inländischer Hand, eine größere Krise hätte allerdings dennoch negative globale Auswirkungen, insbesondere für Handelspartner Chinas.

Vítor Gaspar, der Chef der Fiskalabteilung des IMF, sieht trotz der Risiken noch Handlungsspielraum für die USA und China, ihre Finanzen in den Griff zu bekommen. Beide Länder verfügten über mehr fiskalischen Spielraum als andere, was ihnen mehr Möglichkeiten der Korrektur einräume. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Economics
[Eulerpool News] · 17.04.2024 · 20:17 Uhr
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