Humanitäre Krise im Gazastreifen verschärft sich: Hilfeleistungen drastisch reduziert
Die Versorgungslage im Gazastreifen erleidet einen weiteren dramatischen Rückschlag, wie neuste Zahlen der Vereinten Nationen veranschaulichen. Im Februar hat sich das Volumen der Hilfstransporte für die leidende Bevölkerung gegenüber dem Vormonat drastisch halbiert. Philippe Lazzarini, Leiter des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, teilte mit, dass angesichts der prekären Lage der rund zwei Millionen Palästinenser eine Erhöhung der Hilfe erforderlich gewesen wäre, statt einer Kürzung. Täglich erreichen im Schnitt lediglich 98 Laster den vom Konflikt gebeutelten Küstenstreifen, eine stark besorgniserregende Zahl.
Das von Israel und Ägypten kontrollierte Gebiet sieht sich zahlreichen Barrieren ausgesetzt, welche die Lieferung ausreichender Hilfsgüter behindern. Laut Lazzarini fehlt es an politischem Willen, hinzu kommen die wiederholten Schließungen der Grenzübergänge und unsichere Zustände infolge fortwährender militärischer Auseinandersetzungen. Für die Ermöglichung notwendiger Hilfskonvois und des Handels plädiert Lazzarini für einen Waffenstillstand und die Beendigung der Blockade des Gazastreifens.
Die Wurzeln des aktuellen Gaza-Krieges liegen in dem erschütternden Massaker, das radikale Palästinensergruppierungen am 7. Oktober in Südisrael verübt hatten, bei dem 1200 Menschen ihr Leben verloren. Als Reaktion darauf startete Israel Luftschläge sowie Bodenoperationen im Gazastreifen. Berichten der UN zufolge mussten infolge des Konflikts etwa 75 Prozent der ansässigen Bevölkerung – nahezu 1,7 Millionen Personen – innerhalb des Gebiets flüchten. Angesichts des weitestgehend kollabierten Gesundheitssystems finden sich viele Menschen in Notunterkünften oder sind obdachlos. (eulerpool-AFX)