Hugo Boss: Optimismus trotz vorsichtigerer Prognose
Der renommierte Modekonzern Hugo Boss zeigt sich in seiner aktuellen Einschätzung leicht zurückhaltend, während er auf das laufende Geschäftsjahr blickt. Laut jüngster Mitteilung rechnet das Unternehmen damit, dass Umsatz und Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) im Jahr 2025 eher am unteren Ende der bisher prognostizierten Spannen liegen werden. Diese angepasste Erwartung führt der Konzern auf wirtschaftliche Unsicherheiten sowie ungünstige Wechselkurseffekte zurück.
Finanzvorstand Yves Müller verdeutlichte in einer Telefonkonferenz, dass die gedämpftere Umsatzprognose maßgeblich auf währungsbedingte Belastungen zurückzuführen sei. Derzeit kalkuliert Hugo Boss mit Erlösen zwischen 4,2 und 4,4 Milliarden Euro und einem Ebit zwischen 380 und 440 Millionen Euro. Im dritten Quartal fielen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent auf 989 Millionen Euro, wobei das währungsbereinigte Minus lediglich ein Prozent betrug.
Ein Blick auf den Weltmarkt zeigt, dass insbesondere in Großbritannien und China die Nachfrage schwächer ausfiel und nicht durch Zuwächse in anderen Regionen kompensiert werden konnte. Auch der Großhandel zog weniger Ware ab, was sich jedoch zu Beginn des vierten Quartals stabilisierte, wodurch Müller einen „recht guten Start“ in die letzten Monate des Jahres verzeichnete. Positiv hervorzuheben ist das digitale Geschäft, das laut Vorstandsvorsitzendem Daniel Grieder starke Fortschritte zeigte.
Trotz der Herausforderungen liegen die Bruttomargen dank effizienter Beschaffungsmaßnahmen mit einem Plus von einem Prozentpunkt bei 61,2 Prozent. Das Ebit blieb stabil bei 95 Millionen Euro, während der Nettogewinn durch ein verbessertes Finanzergebnis bei 60 Millionen Euro und damit sieben Prozent über dem Vorjahr lag.
Der Modekonzern setzt auf Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, um seine Umsatz- und Ergebnisentwicklung weiter zu stützen. Ein Investorentag am 3. Dezember soll zusätzliche Einblicke in die Strategie von Hugo Boss bieten. An der Börse verzeichnete die im MDax notierte Aktie zunächst Verluste, erholte sich jedoch in einem schwachen Umfeld mit einem Anstieg um 0,7 Prozent am Vormittag. Analysten von JPMorgan und der RBC heben positiv hervor, dass die Betriebskosten niedrig gehalten wurden und die gestiegene Bruttomarge als Zeichen positiver Entwicklungen zu werten ist.

