Historische Premiere: Ein Amerikaner als neuer Papst Leo XIV.
Der amerikanische Kardinal Robert Francis Prevost hat es geschafft: Nach nur einem Tag im Konklave wurde er zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt und nimmt als Papst den Namen Leo XIV. an. Mit dieser Wahl findet die katholische Kirche zum ersten Mal einen Papst aus den Vereinigten Staaten, der nun die Verantwortung für 1,4 Milliarden Gläubige weltweit übernimmt. Punkt 19.13 Uhr trat der 69-Jährige erstmals als Pontifex auf den Balkon des Petersdoms und erntete tosenden Beifall von den über 100.000 Anwesenden.
Auf Italienisch verkündete er: "Der Friede sei mit euch allen, liebe Brüdern und Schwestern", womit er sich den Weg in die Herzen der wartenden Menge bahnte. Prevost, der bereits im Vatikan als Leiter des Dikasteriums für Bischöfe eine wichtige Rolle innehatte, bringt Erfahrung aus seiner Zeit als Missionar in Peru mit und ist dementsprechend auch Staatsbürger des südamerikanischen Landes.
Prevost zeichnet sich durch seine mittlere Stellung zwischen konservativen und reformfreundlichen Kräften innerhalb der Kirche aus. Es überrascht wenig, dass er zu den Favoriten für das Pontifikat zählte, zumal er auch als enger Vertrauter des verstorbenen Papsts Franziskus galt. Größere Publizität erhielt die neue Ernennung durch ein Glückwunschschreiben des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump auf einem sozialen Netzwerk, obwohl Prevost nicht dessen Wunschkandidat war.
Bereits um 18.08 Uhr hatte sich das Konklave - unerwartet schnell - auf den neuen Pontifex geeinigt, was der weiße Rauch über dem Vatikan signalisierte. Von den ursprünglich favorisierten Kandidaten aus Italien, den Philippinen oder Frankreich konnte sich letztlich keiner durchsetzen. Durch seine Wahl folgt Prevost Papst Franziskus, der zwölf Jahre das Amt innehatte, bis zu seinem Tod am Ostermontag.
Die Kirche erhofft sich nun mit Leo XIV. eine Fortführung des behutsamen Reformkurses. Diese Entwicklungen fallen in eine Zeit, in der die katholische Kirche in Europa mit sinkenden Mitgliederzahlen zu kämpfen hat, während andere Kontinente Zuwächse verzeichnen. Die Spekulationen über die Herkunft des Papsts wurden nun widerlegt, und der Amerikaner tritt in große Fußstapfen, denn er gilt nicht nur als Leiter der Kirche, sondern auch als moralische Instanz und geistlicher Nachfolger von Petrus.
Der erste öffentliche Auftritt von Leo XIV. wird für diesen Sonntag mit dem Angelus-Gebet erwartet.