Herr der Ringe: Demetrious Polychrons Fortsetzung muss zerstört werden nach Klage gegen Amazon
Ein Fantasy-Autor fordert Amazon heraus
Der Streit zwischen dem Fantasy-Autor Demetrious Polychron und Amazon hat in der Welt der Literatur und Popkultur hohe Wellen geschlagen. Polychron, der eine Fortsetzung zu J.R.R. Tolkiens legendärem Werk Der Herr der Ringe verfasst hat, verklagte den Streaming-Riesen im Jahr 2023. Er behauptete, dass die Serie Die Ringe der Macht, die auf Amazon Prime veröffentlicht wurde, Elemente aus seinem Buch The Fellowship of the King kopiert habe. Die Klage, in der er Schadensersatz in Höhe von 250 Millionen US-Dollar forderte, endete jedoch in einem Fiasko für den Autor.
Polychron warf Amazon vor, Charaktere, Handlungsstränge und zentrale Themen aus seinem Werk übernommen zu haben. Besonders die Darstellung bestimmter Namen und Motive in der Serie sah er als direkte Übernahme. Doch die Gerichte sahen das anders. Statt einer finanziellen Entschädigung wurde Polychron selbst zur Zielscheibe rechtlicher Schritte.
Die Gegenklage der Tolkien-Erben
Die Erben von J.R.R. Tolkien und Amazon schlugen zurück. Sie argumentierten, dass Polychrons Werk selbst ein Verstoß gegen das Urheberrecht darstelle, da es ohne Erlaubnis auf Tolkiens Universum basiere. Im Dezember 2023 entschied ein Gericht in Kalifornien, dass Polychron nicht nur die Klage gegen Amazon verliert, sondern auch sein eigenes Buch zerstören muss. Das Gericht erließ eine einstweilige Verfügung, die ihn dazu verpflichtet, alle physischen und digitalen Kopien seines Werkes zu vernichten.
Die Entscheidung war ein harter Schlag für den Autor. Zusätzlich wurde er zur Zahlung von Gerichtskosten und Anwaltsgebühren in Höhe von über 130.000 US-Dollar verurteilt. Die Tolkien-Erben betonten, dass sie ihre Rechte an der Welt von Mittelerde energisch verteidigen werden, um unautorisierte Werke zu verhindern, die den Ruf des Originals beschädigen könnten.
Warum diese Entscheidung so drastisch ausfiel
Der Fall zeigt eindrucksvoll, wie streng Urheberrechte in der Unterhaltungsindustrie durchgesetzt werden. Polychrons Versuch, Amazon wegen angeblicher Plagiate zu verklagen, wurde nicht nur abgewiesen, sondern kehrte sich gegen ihn. Das Gericht stellte fest, dass sein Werk ohne Zustimmung der Rechteinhaber veröffentlicht wurde, was einen klaren Verstoß darstellt. Hier einige zentrale Punkte, die zur Entscheidung führten:
- Fehlende Genehmigung: Polychron hatte keine Erlaubnis, eine Fortsetzung zu Tolkiens Werk zu schreiben oder zu veröffentlichen.
- Unbegründete Klage: Die Vorwürfe gegen Amazon konnten nicht ausreichend belegt werden, da viele Elemente in Die Ringe der Macht auf Tolkiens Originaltexten und Anhängen basieren.
- Schutz des geistigen Eigentums: Die Tolkien-Erben und Amazon sahen in Polychrons Buch eine Bedrohung für die Integrität des Franchise.
Reaktionen und Konsequenzen
Die Öffentlichkeit verfolgte den Fall mit gemischten Gefühlen. Während einige Fans Polychrons kreative Freiheit unterstützen wollten, sahen andere die Notwendigkeit, das Erbe Tolkiens zu schützen. Der Autor selbst äußerte sich enttäuscht über das Urteil, doch eine Berufung scheint unwahrscheinlich, da die rechtliche Lage eindeutig ist.
Das Urteil sendet eine klare Botschaft an alle, die versuchen, ohne Erlaubnis auf dem Erfolg anderer aufzubauen.
Der Fall Polychron gegen Amazon bleibt ein Lehrstück über die Grenzen von Fanfiction und die Macht des Urheberrechts. Er verdeutlicht, dass selbst gut gemeinte kreative Projekte schnell in rechtliche Schwierigkeiten geraten können, wenn die Rechte der ursprünglichen Schöpfer nicht respektiert werden. Für Fans von Der Herr der Ringe bleibt abzuwarten, wie Amazon die Serie Die Ringe der Macht weiterentwickelt, während Polychrons Werk in die Vergessenheit gerät.

