Größter ukrainischer Mobilfunkanbieter Kyivstar durch Hackerangriff lahmgelegt
Das ukrainische Unternehmen Kyivstar, der größte Mobilfunkanbieter des Landes, wurde Opfer eines beispiellosen Hackerangriffs. Am 12. Dezember wurde das Mobilfunknetz des Unternehmens Ziel eines massiven Angriffs, was zu umfangreichen technischen Störungen führte. Kyivstar informierte über den Vorfall über den Kurznachrichtendienst X und betonte, dass persönliche Daten nicht in fremde Hände gelangt seien. Dennoch waren landesweit Telefon- und Internetverbindungen im Netz des Anbieters lahmgelegt, zudem war die Unternehmenswebsite nicht erreichbar.
In einem Video erklärte der Kyivstar-Chef Olexander Komarow, dass noch nicht absehbar sei, wann das Mobilnetz wieder voll funktionieren wird. Der ukrainische Infrastrukturminister Olexander Kubrakow äußerte jedoch den Wunsch, den Netzausfall innerhalb der kommenden Stunden beheben zu können. Als Alternative empfahl Kyivstar den betroffenen Abonnenten, auf die Netze anderer Anbieter auszuweichen.
Ein kostenfreier Übergang zwischen allen ukrainischen Mobilfunkanbietern war nach dem russischen Einmarsch vor mehr als 21 Monaten vereinbart worden. Zudem wies Innenminister Ihor Klymenko darauf hin, dass in staatlich eingerichteten Aufwärmpunkten kostenlose Internetzugänge zur Verfügung stehen.
Zur Herkunft der Hacker ist bisher nichts bekannt. Gleichzeitig meldete die ukrainische Internetbank Monobank, dass sie ebenfalls Ziel eines Hackerangriffs geworden sei. Der zweitgrößte Mobilfunkanbieter Vodafone berichtete ebenfalls von technischen Problemen.
Kyivstar zählt rund 24 Millionen Abonnenten. Im November wurde der ehemalige US-Außenminister Mike Pompeo in den Aufsichtsrat des Unternehmens aufgenommen. (eulerpool-AFX)