GPT-5-Start löst verhaltene Reaktionen aus – OpenAI setzt auf Evolution statt Revolution
OpenAI hat nach mehr als zwei Jahren Entwicklung seine neue Generation großer Sprachmodelle, GPT-5, vorgestellt – und damit gemischte Reaktionen ausgelöst. Während Tests deutliche Fortschritte bei Codierung, logischem Denken und der Reduzierung von „Halluzinationen“ bescheinigen, sprechen manche Nutzer von „evolutionär statt revolutionär“.
Das Modell ist nun kostenlos in ChatGPT verfügbar und wird günstiger für Entwickler angeboten, was von vielen gelobt wird. Kritiker bemängeln jedoch schwächere Leistungen im kreativen Schreiben und hatten größere Sprünge im Wettbewerb mit Anthropic oder Google erwartet. Auch Grok 4 Heavy von Elon Musks xAI liegt in einzelnen Reasoning- und Wissensbenchmarks vorn.
Für OpenAI steht viel auf dem Spiel: Die Markterwartungen an „Artificial General Intelligence“ in den nächsten Jahren treiben milliardenschwere Investitionen in Rechenzentrumsinfrastruktur. Deutsche-Bank-Analysten sehen in GPT-5 einen Prüfstein, ob der aktuelle KI-Boom an Dynamik verliert. Parallel prüft OpenAI eine Anteilsveräußerung, die das Unternehmen mit 500 Mrd. US-Dollar bewerten würde.
Trotz Kritik betonen Branchenstimmen wie LinkedIn-Gründer Reid Hoffman den strategischen Vorteil der breiten, sofortigen Nutzeröffnung. Sie sichere Netzwerkeffekte – und verankere GPT-5 als Alltagswerkzeug, das buchstäblich in die Hosentasche passt.


