Gaming-Markt in Deutschland: Wachstumsschub und neue Trends treiben Branche an
Der deutschen Gaming-Industrie gelingt ein bemerkenswerter Aufschwung: Nachdem die Ausgaben für Computerspiele, Hardware und Gaming-Dienste im letzten Jahr noch um sechs Prozent zurückgingen, verzeichnet die Branche im ersten Halbjahr 2025 ein kräftiges Plus von vier Prozent. Die Umsätze erreichten laut dem Verband Game rund 4,6 Milliarden Euro. Während der Pandemie boomte das Gaming-Geschäft förmlich, nun scheint es nach einer Phase der Abschwächung wieder deutlich zu wachsen. Spannend ist die unterschiedliche Entwicklung innerhalb der Marktsegmente. Besonders der Hardware-Verkauf erlebte einen enormen Zuwachs von 17 Prozent auf etwa 1,2 Milliarden Euro, was unter anderem auf den Launch der neuen Nintendo Switch 2 zurückzuführen ist. Demgegenüber sanken die Einnahmen aus Computer- und Videospielen um zwei Prozent. Der Grund: Die heiß erwarteten Blockbuster-Spiele sollen erst in den kommenden Monaten erscheinen, was laut Felx Falk vom Verband für einen zukünftigen Umsatzschub sorgen wird. Der Bereich der Online-Gaming-Dienste konnte dagegen einen Zuwachs von vier Prozent auf etwa 0,6 Milliarden Euro verzeichnen. Der Gaming-Sektor ist längst im Mainstream angekommen. Eine Umfrage von Bitkom zeigt, dass 52 Prozent der Befragten in Deutschland gelegentlich oder regelmäßig Computer- oder Videospiele spielen. Gegenüber früheren Jahren hat sich der Anteil kontinuierlich vergrößert, was die zunehmende gesellschaftliche Relevanz der Branche widerspiegelt. Laut Bitkom-Chef Bernhard Rohleder sind Spiele aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken: 45 Prozent der Gamer können sich ein Leben ohne Gaming nicht mehr vorstellen, eine deutliche Steigerung gegenüber den 39 Prozent aus dem Jahr 2023. Ein weiterer interessanter Trend ist die demografische Verschiebung unter Gamern. Die YouGov-Umfrage zeigt, dass 79 Prozent der Spieleenthusiasten älter als 18 Jahre sind, das Durchschnittsalter liegt bei 39,5 Jahren. Spiele gelten als generationsübergreifendes Vergnügen; sei es der Klassiker "Mario Party" für die jüngeren oder der kultige Shooter "Doom" für die älteren Semester. Auch In-Game-Käufe, oft durch Werbung gefördert, gewinnen an Bedeutung. Eine Befragung von Bain zeigt, dass 46 Prozent der Spieler bereits solche Käufe getätigt haben, was im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von sechs Prozentpunkten bedeutet. Ein Highlight der Gaming-Szene steht bevor: Die Gamescom in Köln erwartet mit über 1.500 Ausstellern aus 72 Ländern ein Rekordjahr. Nach einem Fachbesuchertag wird die Messe ihre Tore für die Öffentlichkeit öffnen und verspricht neben neuen Spiele-Highlights auch die bunte Welt der Cosplayer.

